5 von 5
Al Batuta
19. Januar 2022
Gesamteindruck:
5,0 von 5
Künstlerische Qualität:
5,0 von 5
Repertoirewert:
5,0 von 5
Jugendwerke? Meisterwerke!
Die Frühwerke eines Komponisten interessieren meist nur das Fachpublikum, weil man aus Ihnen allenfalls Rückschlüsse auf die Entwicklung des Künstlers ziehen kann. Nicht so bei Wunderkindern wie Mozart, Korngold oder eben auch Mendelssohn Bartholdy. Das Violinkonzert schrieb er als 13-Jähriger, das Doppelkonzert ein Jahr später. Stilistisch sind viele Bezüge auf die Klassik, aber auch schon einige auf die Romantik auszumachen. Trotz dieser Verortung zwischen den Epochen und des jugendlichen Alters des Komponisten sind diese Stücke wie aus einem Guss, packend und mitreißend.
Aber nicht nur die Werke selbst, sondern auch die Interpretation durch die ausführenden Künstler verdient höchstes Lob. Die Violine spielt zupackend und drängend, was der Musik sehr entgegenkommt. Der Pianist meistert mühelos die virtuosesten Stellen und wirkt besonders ausdrucksstark bei den langsameren Passagen. Der eigentliche Star ist meiner Meinung nach aber das fantastische Orchester unter der Leitung von Timo Handschuh. Man hat den Eindruck, dass das Ensemble die Musik treibt, nicht die Solisten. Zudem entwickelt es – nicht zuletzt in den tiefen Streichern – einen betörenden Klang.
Aufnahmetechnik und Beiheft entsprechen dem gewohnten hohen Niveau einer cpo-Produktion. Diese Aufnahme kann man nur wärmstens zum Kauf empfehlen!