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McRed
18. September 2013
Wichtiger beitrag zur Kirchenmusik
Was wäre die evangelische Tradition ohne ihre Kirchenlieder?
Zumeist kennen wir die Melodien und Texte, wenn sie von einem Komponisten in einem größeren Werk verarbeitet hatten. Man denke da nur an J.S.Bach, der in den Passionen und Kantaten die Lieder der Reformation, von Crüger, Luther, Gerhardt usw. übernahm und mit eigenen Sätze neu interpretierte.
Bereits im 16. und 17. Jahrhundert entstanden aber wunderbare Vertonungen der Kirchenlieder. Manche als einfacher vierstimmiger Kantionalsatz, manche als kleine kontrapunktische geistliche Konzerte.
Das Ensemble STIMMWERCK hat sich dieser Sätze angenommen und bringt sie, zusammen mit instrumentaler Unterstützung, dem Hörer nah. Es ist spannend, wenn ein das selbe Lied in mehreren Strophen in der Vertonung von mehreren Komponisten erklingt. Wo entdeckt der Hörer Parallelen, wo gehen die Komponisten der Sätze unterschiedliche Wege! Das Hören der Sätze macht Lust, selbst mitzusingen. Die 4 Sänger haben wunderbare Stimmen, eine saubere Intonation und deuten durch den Gesang auch den Inhalt der Lieder.
Ein großes Plus der CD ist auch das Booklet, welches einen guten Überblick über den Umgang mit dem Kirchengesang zwischen Reformation und 30-jährigem Krieg liefert.
Mein absolutes Highlight ist die Vertonung des mächtigen "Wie schön leucht uns der Morgenstern" durch Michael Prätorius. Man fühlt sich an die Davidspsalmen von Heinrich Schütz erinnert und es erstaunt, welch einen vollen Klang ein verhältnismäßig kleines Ensemble erreicht!