4 von 5
HL
05. Dezember 2016
Gesamteindruck:
4,0 von 5
Künstlerische Qualität:
3,0 von 5
Repertoirewert:
4,0 von 5
Gelungene Zugabe romantischer Symphonik
Die 2. Symphonie von Gerhard Wetz knüpt in der Melodik und Harmonik sowohl an Anton Bruckner als auch an Johannes Brahms an - ist also eine Synthese der rivalisierenden Stilrichtungen in der deutschen Hoch- und Spätromantik. Vor allem der dritte Satz weiß durch das packende Hauptthema und durch viel Pathos zu überzeugen. Aber auch die beiden ersten Sätze bieten anspruchsvolle Unterhaltung und halten den Spannungsbogen stets aufrecht. Die Interpretation von Werner Andreas Albert ist durchaus gelungen, allerdings gefällt mir die derzeit leider nicht verfügbare Einspielung mit Hiroshi Kodama und dem Osaka Symphony Orchestra etwas besser. Die Japaner interpretieren weniger steif und emotionaler, was dem ernsten Grundcharakter des Werkes vor allem in den beiden ersten Sätzen gut tut. Für den Musikfreund, der abseits des Mainstreams nach guter Symphonik sucht, kann ich aber auch die hier rezensierte Einspielung mit Albert voll empfehlen. Das Klangbild ist zufriedenstellend und das Booklet in gewohnt guter cpo-Qualität.