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meiernberg
Top 10 Rezensent
19. März 2014
Von eher regionaler Bedeutung
Es gibt diese Komponisten, deren Werken eine bedeutende Verbreitung versagt blieb, obwohl sie es verdient hätten. Andererseits gibt es auch die Kompositionen, von denen man verstehen kann, dass ihnen späterhin keine besondere Bedeutung mehr zukam. Christian Westerhoff war so einer. Im Schatten der Wiener Klassik war er in Osnabrück, Bückeburg und im Münsterland (Burgsteinfurt) tätig und komponierte eigentlich nur für regionale Anlässe. Ohne das Engagement von Klarinettist Dieter Klöcker (eine ausführliche Widmung für den verstorbenen Künstler ist dem Booklettext vorangestellt) wäre es wohl kaum zur Produktion von Westerhoffs Klarinettenkonzert und Doppelkonzert für Klarinette und Fagott gekommen und damit wahrscheinlich auch nicht zur Ehrenrettung seiner Sinfonie. Sind die Konzerte noch nette Kompositionen, die die Soloinstrumente zwar nicht in technische Höhen und Schwierigkeiten stürzen, aber doch zu wirkungsvollen Passagen führen, so ist die Sinfonie, obwohl mit Pauken, Trompeten und doppelten Bratschen sehr üppig besetzt, doch von eher schlichter Struktur, setzt man die Meister der Wiener Klassik zum Maßstab. Wenn man dies nicht tut, wird man an der Musik auch Freude haben, zumal die Osnabrücker Sinfoniker unter Dirigent Bäumer und die Solisten (Sebastian Manz und Albrecht Holder) alles tun, um die Kompositionen ihres Hauskomponisten zu würdigen. Deshalb gibt es keine Interpretationsschwächen oder instrumentale Defizite. Aber man kann eben aus einer Komposition nicht mehr herausholen, als drin ist.
Bookletqualität und Aufnahmetechnik sind üblicher hoher cpo-Standard.