Ferdinand Thieriot: Klavierquartett Es-Dur op.30 auf CD

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Jugendliches Meisterwerk in Neuausgabe & Ersteinspielung

Die ursprüngliche autographe Partitur, die sich erst seit 1974 im Besitz der Universitätsbibliothek Bonn befindet, erwies sich leider als unvollständig, 1979 wurde dann das Quartett in c-moll des 19-jährigen Visionärs Robert Schumann publiziert, aber auch diese Ausgabe zeigte sich nach näherer Prüfung der Quellen als völlig unzureichend. Ein Blick in die genannten Vorbilder Schumanns, vor allem Schubert und Prinz Louis Ferdinand oder Ferdinand Ries, ermöglicht aber durchaus eine stilvolle Ergänzung der linken Hand des Klaviers. In dieser Form hat unser Experte Joachim Draheim, wie er selber schreibt, »den jugendlich-ungestümen und noch unfertigen Geniestreich des jungen Schumann noch einmal zur Diskussion gestellt.« Eine nochmalige Revision des Notentextes, z. T. unter Heranziehung weiterer Quellen, u. a. Skizzen aus Schumanns sog. »Studienbüchern«, wurde ebenfalls von Herrn Draheim 2009 vorgenommen. Im Schumann-Jahr 2010 erschien diese Fassung im Druck und wird hier erstmalig auf CD vom Valentin Klavierquartett vorgestellt. Das Jugendwerk Schumanns wird hier mit dem 2. Klavierquartett des Hamburgers Ferdinand Thieriot kombiniert, der als Gefolgsmann der Klassiker und auch Robert Schumanns eingeschätzt werden darf. Obwohl über lange Zeit als Komponist (zu Unrecht) vergessen, erweist er sich hier als ein Meister der musikalischen Form und Architektur, dem cpo in Zukunft noch mehr Aufmerksamkeit schenken wird.

Product Information

Youthful Masterpiece in a New Edition and Recording Premiere

The original autographic score, which has been in the holdings of the Bonn University Library only since 1974, unfortunately turned out to be incomplete. The Piano Quartet in C minor by the nineteen-year-old visionary Robert Schumann was published in 1979, but on closer examination of the sources this edition proved to be completely inadequate. However, a glance at Schumann's models, above all Schubert and Prince Louis Ferdinand of Prussia or even Ferdinand Ries, more than enables a stylistically fine completion of the left hand in the piano part. In this form our expert Joachim Draheim, as he himself writes, »has once again put forward for discussion the young Schumann's youthful and impetuous stroke of genius.« A further revision of the score, in part involving the consultation of additional sources such as the sketches from Schumann's so-called Studienbücher, was undertaken by Draheim in 2009. This version first appeared in print during the Schumann Year 2010 and is being heard here for the first time on CD in this interpretation by the Valentin Klavierquartett. Here this work of Schumann's youth shares the bill with the Piano Quartet No. 2 of Ferdinand Thieriot, a native son of Hamburg who may be described as an adherent of the classical composers and of Robert Schumann. Although the composer Thieriot was forgotten, unjustly so, for many years, here he proves to be a master of musical form and architecture – and in the future cpo will return to him for a closer look.

Rezensionen

Christoph Schlüren in klassik-heute.​com 06/2014: »Dieses Album, das anders als bei cpo sonst üblich Werke zweier Komponisten enthält, ist eine Sensation, und es ist kein Zufall, dass hier Klavierquartette von Robert Schumann und Ferdinand Thieriot kombiniert wurden.​ Der wesentliche Grund, warum sich die Anschaffung dieser CD wirklich lohnt, ist das Klavierquartett Es-Dur op.​ 30 von Ferdinand Thieriot.​ Ich habe bisher nichts von ihm gekannt, und das ist beschämend.​ Alle vier Sätze sind vollendet gearbeitet, alle sind äußerst spannend im durchgehenden harmonischen Verlauf, von bezwingend zusammenhängender Formung, melodisch herrlich gesanglich und kontrapunktisch anspruchsvoll, es gibt nicht en geringsten Einwand, nicht die minimalste Einschränkung vorzubringen: Dieses Werk würde, wäre es von einem der anerkannt großen Meister, zum Kernrepertoire gehören.​«