4 von 5
Anonym
20. Juni 2018
Künstlerische Qualität:
4,0 von 5
Repertoirewert:
3,0 von 5
Strauss als Klang- blow-up
Vom Musikalischen abgesehen, und dass HvK die Straussens seiner Heimatregion kühl aus dem sportiven Handgelenk dirigieren konnte, Tempi und Phrasierungen quasi endogen im Rhythmus, war die klangtechnische Seite seiner 70er Jahre Aufnahmen immer problematisch als ein dynamisch überproduzierter Sfumato-Klangrausch. Ihnen fehlt ein akustisch zonziser Kern, instrumentale Kontur, Focus. Die durchaus straussidiomatisch instrumental (und brav) klingende Janowitz erscheint im Klangraum halografisch aufgebläht wie eine konsonantenlose Vokalise bis zur Text-Unverständlichkeit, noch schlimmer hörbar in dieser Originals-CD-Variante. Und ich vergleiche die erste LP-wie die erste CD-Version.
Denkbar reizvoll wäre eine Kooperation mit der Schwarzkopf gewesen, die ebenso artifiziell-perfektionistisch wie Karajan den Liedern eine dessen Sensualismus adäquate Diktion und Textur verliehen hätte - jedoch, beide schätzten sich ohne Legge nicht besonders, und zudem viele Zuhörer ihren gekünstelten Ton wohl auch nicht. gmr.