5 von 5
QUADRO
Top 100 Rezensent
21. März 2015
Gesamteindruck:
5,0 von 5
Künstlerische Qualität:
5,0 von 5
Repertoirewert:
4,0 von 5
Erfolgreiche neue Abmischung der analogen DG-Produktion von 1973 in Surround
Zunächst sollte darauf hingewiesen werden, dass diese SACD in erster Linie für die Freunde der Mehrkanaltechnik von Bedeutung ist. Beim Abhören wird eigentlich erst klar, was die DG den Hörern über Jahrzehnte vorenthalten hat. Gerüchten zufolge sollten jedoch schon während der 70er Jahre in Korea nach dem CD-4-Verfahren modulierte Quadro-LPs mit den Aufnahmen der DG aus dieser Epoche im Handel gewesen sein. Dank der Technik der Polyhymnia-Studios (PENTATONE) eröffnen sich jetzt wieder neue Perspektiven der ursprünglichen Räumlichkeit dieser nunmehr 40 Jahre alten Aufnahmen.
Über die künstlerische Interpretation des Werkes durch das Boston Symphony Orchestra unter Maestro Seiji Ozawa kann nur gesagt werden, dass die Ausführenden ihrem Rufe als excellenter Klangkörper gerecht werden. Die Instrumentengruppen sind deutlich voneinander abgegrenzt und dank der hervorragenden Akustik der Boston Symphony Hall an ihren Plätzen zu orten.
Der zweite Satz "Un bal" ist ein pures Hörvergnügen.
In den beiden letzten Sätzen erweitert sich das Panorama auch auf die rückwärtigen Kanäle. Der Gang zum Richtplatz wird zu einem beklemmenden Erlebnis. Der Albtraum in der Walpurgisnacht wird mit äußerst präsenten Glockentönen fortgeführt und endet in einer wahrlich diabolischen Klangorgie.
Dem Hörer sei geraten, zum Schutz der Lautsprecher die Basswiedergabe und die Lautstärke zum Ende des letzten Satzes zurückzunehmen! (Boxenkiller) Beim Label TELARC gab es das schon vor einigen Jahren einmal, weil durch die Kanonschüsse bei der Wiedergabe der Ouvertüre 1812 von Tschaikowsky Lautsprecher von Abspielanlagen beschädigt wurden.