5 von 5
jommelli
Top 50 Rezensent
21. April 2016
Gesamteindruck:
5,0 von 5
Künstlerische Qualität:
5,0 von 5
Repertoirewert:
5,0 von 5
Großartig!
Das erstmals eingespielte c-moll Quartett des 14-jährigen Bruch ist ein Geniestreich und den besten Werken, die Mozart und Mendelssohn in diesem Alter schrieben, ebenbürtig. Nicht umsonst verwendete Bruch die beiden Mittelsätze wenige Jahre später in seinem offiziell ersten Quartett geringfügig bearbeitet wieder. Doch auch die beiden "späteren" Werke des 18- und 22-jährigen sind voll genialer Züge und lassen nicht ahnen, dass Bruch später tragischerweise als Reaktionär abgestempelt und einzig auf sein erstes Violinkonzert reduziert wurde.
Das Diogenes-Quartett präsentiert sich hier als eine der allerersten Kammermusik-Formationen. Präzision, Intonation, Tempogestaltung und besonders ein unwiderstehliches Temeprament machen diese preiswerte Aufnahme, die so manch hochpreisige Produktion auf die Plätze verweist, zu einem Muss für Streichquartettliebhaber. Sehr erfreulich ist auch die großartig natürliche Klangqualität dieser Studioeinspielung, die nichts Steriles an sich hat. Klare Kaufempfehlung!