4 von 5
Drogo40
01. Januar 2019
Gesamteindruck:
4,0 von 5
Künstlerische Qualität:
5,0 von 5
Repertoirewert:
2,0 von 5
Gergiev dirigiert Scriabin
In der vorliegenden, im März/April 2014 entstandenen Live-Aufnahme der ersten beiden Sinfonien op. 26 und 29 von Alexander Scriabin dirigiert der russische Maestro Valery Gergiev das London Symphony Orchestra mit Solisten und Chor. Das LSO spielt hier überaus gut aufgelegt und technisch sauber. Gergiev differenziert in der Dynamik und interpretiert die 1899-1900 bzw. 1901 komponierten Werke durchaus emotional, dabei aber nicht exaltiert-übertrieben. Ungemein profitiert die Einspielung von Gergievs Sinn für musikalische Dramaturgie und Details. Geboten wird außerdem eine Opulenz an Klangfarben. Im übrigen enthält das Booklet wertvolle Informationen zu Werk, Komponisten und Künstlern. Es handelt sich somit um eine ausgezeichnete Aufnahme der beiden frühen Sinfonien, die das Optimum aus der Partitur herausholt. Allerdings stellt sich ein wenig die Frage nach dem Repertoirewert der Stücke. Für die kompositorische Entwicklung Scriabins sind die beiden hier vorgestellten Werke sicher wichtige Etappen, fallen aber im Vergleich mit den übrigen Sinfonien etwas ab. Empfehlen würde ich die CD daher Scriabin-Enthusiasten; "Normalsterbliche" sollten vor dem Kauf lieber erst mal hineinhören.