5 von 5
Anonym
02. Januar 2015
Gesamteindruck:
5,0 von 5
Künstlerische Qualität:
5,0 von 5
Großes Hörvergnügen!
In zehn Kapiteln beleuchtet diese wunderbare Hörbiografie das einzigartige, schillernde Leben des vielleicht größten musikalischen Genies aller Zeiten. In erstaunlich vielen, immer aufschlussreichen und für sich sprechenden Zitaten gewähren die Hauptpersonen Wolfgang Amadeus (als Kind und Erwachsener), sein Vater Leopold und seine Schwester, das Nannerl, Einblicke in ihr weit zurückliegendes und uns doch in vielen Dingen des Miteinanders auch noch nahe liegendes Leben. Zudem werfen bekannte und unbekannte Zeitgenossen Lichter auf die Musik und die Person Mozarts, die zeigen, wie wenig manche, doch oft auch wie gut viele diese schon zu Lebzeiten verstanden haben. Dem Autor gelingt eine wunderbare Balance aus den wichtigsten Fakten der Lebensgeschichte (die ja wie bei kaum einem anderen Künstler dieser Zeit schon in Kinderjahren hervorragend dokumentiert ist), den wichtigsten Begegnungen und Einflüssen, Mozarts eigenen Ansichten und tiefsinnigen, aber nie belehrenden Betrachtungen zu seiner Musik. Das Schönste aber ist die Verquickung der erzählten und teilweise durchaus dramatisierten Geschichte und der Hinterlegung, Illustration und Weiterführung der Gedanken durch die eingefügten Musikbeispiele. Sie liegen oft schon im Hintergrund einer Betrachtung und treten dann, wenn diese endet, für kurze Zeit in den Vordergrund, und man sieht erst dann, wie klug die Musik ausgesucht und eingesetzt ist. Dies vor allem macht die Hörbiografie zu einem ständigen Vergnügen, das auch demjenigen, der sich in den Fakten bereits ganz gut auskennt, immer wieder staunens- und vor allem hörenswerte Verbindungen zwischen Leben, Gedanken und Musik präsentiert.
Der Erzähler, Udo Wachtveitl, führt, wie schon in den anderen Hörbiografien des Autors Jörg Handstein, über Mahler, Wagner und Verdi, souverän durch das Geschehen. Unter den weiteren Sprechern ist Florian Teichtmeisters erwachsener Mozart hervorzuheben, dem es auf beeindruckende Weise gelingt, die manchmal ernsten, oft aber auch spielerischen, dabei immer fantasievollen Aussagen Mozarts einleuchtend und lebendig werden zu lassen. Unbedingt empfehlenswert!