4 von 5
baldini
10. Juli 2016
Gesamteindruck:
4,0 von 5
Künstlerische Qualität:
4,0 von 5
Repertoirewert:
5,0 von 5
Kunst der Überraschung
Seiner Bedeutung nach wird der dänische Komponist Per Nørgård hierzulande bislang kaum angemessen gewürdigt. Dabei stößt man in seinen Werken immer wieder auf neue, überraschende Wendungen, als fahre man durch die Weite einer Landschaft, in der es an jeder Ecke Neues zu entdecken gibt. So ist seine 1. Sinfonie eine Art Landschaftsmalerei im Sinne von Nørgårds Vorbild Sibelius. Während die 8. Sinfonie eine Art Innenschau darstellt, Zustandsaggregate, die bis hin zur Leichtigkeit des Seins sich emporwinden, wie etwa im Finalsatz des letzten sinfonischen Werkes. Gut, dass die Wiener Philharmoniker sich unter Sakari Oramo beispielhaft wie mustergültig für die beiden Stücke dieses beachtenswerten skandinavischen Komponisten einsetzen und eine Brücke schlagen von der frühen 1. zur 8. Sinfonie. Vor allem eines zeichnet Nørgårds Musik aus: sie ist stets gut durchhörbar und gut nachzuvollziehen. Der Hörer braucht also keine Angst vor der neuen Musik zu haben, soweit seine Ohren offen sind für die stets neuen Überraschungen dieses fantsievollen Komponisten.