4 von 5
Der Bewunderer
26. Oktober 2017
Gesamteindruck:
3,0 von 5
Künstlerische Qualität:
4,0 von 5
Repertoirewert:
3,0 von 5
Psychologisierter Schumann
Dies ist kein schöner Schumann. Gleich der erste Satz zeigt statt Verve Zerrissenheit. Da kämpfen zwei Seelen in einer Brust. Nicht Auftakt sondern Ringen um den Weg. Der zarte Zwischensatz bringt statt der üblichen lyrischen Stimmmung Rat- und Richtungslosigkeit, tritt sozusagen auf der Stelle. Und das große Finale gerät zum Fiasko eines Wollens, unschön und fast schmerzhaft langsam.
Das alles soll aber nicht negativ gemeint sein. Zwar sind Einspielungen wie die großartige von Abbado/Pollini immer noch musikalisch befriedigender. Doch diese Psychoanalyse des Werks ist allemal hörenswert. Von den vielen klanglichen Überraschungen, die eine Einspielung mit Originalinstrumenten (samt Piano) bietet, garnichtmal zu reden.