Gryphon Trio - Immortal and Beloved
Gryphon Trio - Immortal and Beloved
CD
CD (Compact Disc)
Herkömmliche CD, die mit allen CD-Playern und Computerlaufwerken, aber auch mit den meisten SACD- oder Multiplayern abspielbar ist.
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Beethoven: Klaviertrio Nr. 7; An die ferne Geliebte
+Wright: Briefe an die unsterbliche Geliebte
- Künstler: David John Pike (Bariton), Gryphon Trio
- Label: Analekta, DDD, 2018
- Bestellnummer: 8970307
- Erscheinungstermin: 15.3.2019
Zwei der drei auf dieser Aufnahme zu hörenden Werke – das »Erzherzog«-Trio, Op. 97 (1811) und An die ferne Geliebte, Op. 98 (1816) – wurden während eines Zeitraums von fünf Jahren komponiert, der sich zwischen Beethovens turbulenter und produktiver »mittlerer Periode« (1803–14) und seiner zunehmend introspektiven »späten Periode« (1814–25) erstreckt. Auch im dritten Werk geht es um Beethovens leidenschaftliche Ausstrahlung in dieser Zeit, allerdings von anderer Art. Der kammermusikalische Liederzyklus Briefe an die unsterbliche Geliebte (2012) des kanadischen Komponisten James K. Wright wurde von drei leidenschaftlichen Liebesbriefen inspiriert, die Beethoven im Sommer 1812 schrieb, als er sich in der böhmischen Kurstadt um seine Gesundheit kümmerte von Teplitz.
Trio in B-Dur, Op. 97 von Ludwig van Beethoven
Beethovens Klaviertrio B-Dur, Op. 97 – das krönende Meisterwerk seines Klaviertrios-Zyklus – wurde 1811 fertiggestellt und dem 23-jährigen Erzherzog Rudolf von Österreich (1788-1831) gewidmet. Rudolph, das jüngste der zwölf Kinder Kaiser Leopolds II., war einer der treuesten Freunde und Förderer Beethovens. Beethoven widmete dem Erzherzog nicht weniger als 14 Kompositionen, darunter das Erzherzogstrio, das vierte und fünfte Klavierkonzert, die Klaviersonate »Hammerklavier« und die Große Fuge op. 133. Als der Erzherzog am 26. September 1819 als Erzbischof von Olmütz inthronisiert wurde, schrieb Beethoven zur Feier dieses Anlasses die Missa Solemnis. Rudolph, der bei Beethoven Komposition studiert hatte, schuf selbst eine Reihe großartiger Werke, darunter Vierzig Variationen über ein Thema von Beethoven für Klavier solo (zum Thema »O Hoffnung, O Hoffnung«, WoO 200).
Die erste öffentliche Aufführung des Erzherzog-Trios fand am 11. April 1814 im Wiener Hotel Zum römischen Kaiser durch den Geiger Ignaz Schuppanzigh, den Cellisten und Komponisten Josef Linke und Beethoven am Klavier statt. Aufgrund der großen Nachfrage erfolgte einige Wochen später eine zweite Aufführung. Leider waren die Herausforderungen, die Beethovens zunehmende Taubheit mit sich brachte, so groß, dass dies sein letzter öffentlicher Auftritt als Pianist sein sollte. Die Komponisten Louis Spohr und Ignaz Moscheles hörten diese Aufführungen und dachten über ihre Erfahrungen nach. »Aufgrund seiner Taubheit war von der früher so hochgeschätzten Virtuosität des Künstlers kaum noch etwas übrig«, schrieb Spohr. »In Forte-Passagen hämmerte der arme Taube auf den Tasten, bis die Saiten klirrten; ich war zutiefst traurig über ein so schweres Schicksal.« Etwas großzügiger schätzte Moscheles Beethovens Brillanz und Schaffenskraft ein. Moscheles räumte zwar ein, dass Beethovens berühmte Begabung als Pianist durch seine Taubheit stark beeinträchtigt worden war, bemerkte jedoch, dass Opus 97 ein Werk von überragender Genialität und Originalität sei und dass er im Spiel des Komponisten »viele Spuren des großartigen Spielstils beobachtete, der …« Ich hatte ihn schon lange in seinen Kompositionen wiedererkannt.
An die ferne Geliebte von Ludwig van Beethoven
Geschrieben im April 1816, An die ferne Geliebte, Op. 98 gilt als das erste Beispiel eines Liederzyklus eines bedeutenden Komponisten. Carl Maria von Weber schrieb den Zyklus »Die Temperamente beim Verluste der Geliebten«, Op. 46, später im selben Jahr, und Franz Schubert festigte und etablierte das Genre mit der Veröffentlichung seines Liederzyklus Die schöne Müllerin im Jahr 1823. Die sechs Lieder in Beethovens An die ferne Geliebte durchqueren eine Reihe poetischer Themen: (1) Anguished to Der Dichter findet sich an dem Ort wieder, an dem er seine inzwischen weit entfernte Geliebte zum ersten Mal traf. Er findet Trost in Liedern und der Natur. (2) Das friedliche Tal beruhigt seine Seele; (3) Nachdem er dort Zuflucht gefunden hat, fleht er die Wolken, den Bach, die Vögel und die Brise an, seinen Kummer zu hören und seine Tränen aufzusaugen; (4) Diese Dinge geschehen wie durch göttliches Eingreifen, und der Dichter verfällt in tiefe Träumereien; (5) Trotz der Schönheit des Frühlings bringt ihm die Jahreszeit letztendlich nur Traurigkeit; (6) Er beschließt schließlich, diese Lieder seiner Geliebten als kunstvollen Zeichen seiner Liebe zu schenken.
Briefe an die unsterbliche Geliebte (»Letters to the Immortal Beloved«) von James K. Wright
Als Beethoven am 6. und 7. Juli 1812 mit schwindender Gesundheit in seinem Bett lag, verfasste der große Komponist drei leidenschaftliche Liebesbriefe an eine Frau, deren Identität bis vor Kurzem ein Geheimnis war. Diese intimen Briefe, die kurz nach seinem Tod im Jahr 1827 in Beethovens Nachttisch entdeckt wurden – unzugestellt und an »meine unsterbliche Geliebte« adressiert – haben zwei Jahrhunderte lang Debatten und Spekulationen unter Musikwissenschaftlern angeregt. Die Briefe sind ein ergreifendes Zeugnis der tragischen Tatsache, dass ein so leidenschaftlicher Künstler unergründlichen Schmerz und Sehnsucht in Bezug auf die Liebe erlebt hatte und letztendlich nicht in der Lage war, das alltägliche Glück zu erlangen, während er seine monumentalen künstlerischen Ziele verfolgte.
Im Laufe der Jahre wurden Dutzende Kandidaten für die »Unsterbliche Geliebte« vorgeschlagen, aber in den letzten 50 Jahren haben sich Beethoven-Forscher zunehmend für die Kandidatur der Gräfin Josephine von Braunschweig (1779-1821) eingesetzt, einer schönen jungen ungarischen Aristokratin, die der Komponist zum ersten Mal traf 1799, kurz vor ihrer Heirat mit dem Grafen von Deym. Als der Graf 1804 starb, intensivierte sich Josephines Beziehung zu Beethoven. Leider scheint es, dass ihr sozialer Status und ihre elterlichen Verpflichtungen sie davon abgehalten haben, Beethoven zu heiraten, einen Verehrer, der von ihrer Familie (insbesondere ihrer schwebenden Matriarchin Anna von Brunswick) als ungeeignet erachtet wurde. Gegen Ende des dritten Satzes des Zyklus »Briefe an die unsterbliche Geliebte« erklingt das lyrische Eröffnungsthema von Beethovens »Andante Grazioso in F-Dur« für Klavier solo (im Volksmund Andante Favori genannt). Beethoven widmete das Andante Favori heimlich Josephine von Braunschweig kurz nach dem Tod ihres Mannes, Graf von Deym.
War Josephine tatsächlich Beethovens »Unsterbliche Geliebte«? Wir werden es vielleicht nie mit Sicherheit wissen. Allerdings liefern Einträge im Tagebuch von Therese von Braunschweig (1775–1861), der Schwester der Gräfin, überzeugende Zeugnisse zu dieser Frage:
Beethoven, ein schöner Geist! Warum nahm ihn meine Schwester Josephine als Witwe Deym nicht zum Mann? Josephines Seelenverwandter! Sie wurden füreinander geboren. Die mütterliche Zuneigung ließ sie auf ihr eigenes Glück verzichten. Die Briefe, die in Beethovens Nachttisch gefunden wurden, müssen an Josephine gerichtet gewesen sein, die er leidenschaftlich liebte.
© James Wright 2018
Trio in B-Dur, Op. 97 von Ludwig van Beethoven
Beethovens Klaviertrio B-Dur, Op. 97 – das krönende Meisterwerk seines Klaviertrios-Zyklus – wurde 1811 fertiggestellt und dem 23-jährigen Erzherzog Rudolf von Österreich (1788-1831) gewidmet. Rudolph, das jüngste der zwölf Kinder Kaiser Leopolds II., war einer der treuesten Freunde und Förderer Beethovens. Beethoven widmete dem Erzherzog nicht weniger als 14 Kompositionen, darunter das Erzherzogstrio, das vierte und fünfte Klavierkonzert, die Klaviersonate »Hammerklavier« und die Große Fuge op. 133. Als der Erzherzog am 26. September 1819 als Erzbischof von Olmütz inthronisiert wurde, schrieb Beethoven zur Feier dieses Anlasses die Missa Solemnis. Rudolph, der bei Beethoven Komposition studiert hatte, schuf selbst eine Reihe großartiger Werke, darunter Vierzig Variationen über ein Thema von Beethoven für Klavier solo (zum Thema »O Hoffnung, O Hoffnung«, WoO 200).
Die erste öffentliche Aufführung des Erzherzog-Trios fand am 11. April 1814 im Wiener Hotel Zum römischen Kaiser durch den Geiger Ignaz Schuppanzigh, den Cellisten und Komponisten Josef Linke und Beethoven am Klavier statt. Aufgrund der großen Nachfrage erfolgte einige Wochen später eine zweite Aufführung. Leider waren die Herausforderungen, die Beethovens zunehmende Taubheit mit sich brachte, so groß, dass dies sein letzter öffentlicher Auftritt als Pianist sein sollte. Die Komponisten Louis Spohr und Ignaz Moscheles hörten diese Aufführungen und dachten über ihre Erfahrungen nach. »Aufgrund seiner Taubheit war von der früher so hochgeschätzten Virtuosität des Künstlers kaum noch etwas übrig«, schrieb Spohr. »In Forte-Passagen hämmerte der arme Taube auf den Tasten, bis die Saiten klirrten; ich war zutiefst traurig über ein so schweres Schicksal.« Etwas großzügiger schätzte Moscheles Beethovens Brillanz und Schaffenskraft ein. Moscheles räumte zwar ein, dass Beethovens berühmte Begabung als Pianist durch seine Taubheit stark beeinträchtigt worden war, bemerkte jedoch, dass Opus 97 ein Werk von überragender Genialität und Originalität sei und dass er im Spiel des Komponisten »viele Spuren des großartigen Spielstils beobachtete, der …« Ich hatte ihn schon lange in seinen Kompositionen wiedererkannt.
An die ferne Geliebte von Ludwig van Beethoven
Geschrieben im April 1816, An die ferne Geliebte, Op. 98 gilt als das erste Beispiel eines Liederzyklus eines bedeutenden Komponisten. Carl Maria von Weber schrieb den Zyklus »Die Temperamente beim Verluste der Geliebten«, Op. 46, später im selben Jahr, und Franz Schubert festigte und etablierte das Genre mit der Veröffentlichung seines Liederzyklus Die schöne Müllerin im Jahr 1823. Die sechs Lieder in Beethovens An die ferne Geliebte durchqueren eine Reihe poetischer Themen: (1) Anguished to Der Dichter findet sich an dem Ort wieder, an dem er seine inzwischen weit entfernte Geliebte zum ersten Mal traf. Er findet Trost in Liedern und der Natur. (2) Das friedliche Tal beruhigt seine Seele; (3) Nachdem er dort Zuflucht gefunden hat, fleht er die Wolken, den Bach, die Vögel und die Brise an, seinen Kummer zu hören und seine Tränen aufzusaugen; (4) Diese Dinge geschehen wie durch göttliches Eingreifen, und der Dichter verfällt in tiefe Träumereien; (5) Trotz der Schönheit des Frühlings bringt ihm die Jahreszeit letztendlich nur Traurigkeit; (6) Er beschließt schließlich, diese Lieder seiner Geliebten als kunstvollen Zeichen seiner Liebe zu schenken.
Briefe an die unsterbliche Geliebte (»Letters to the Immortal Beloved«) von James K. Wright
Als Beethoven am 6. und 7. Juli 1812 mit schwindender Gesundheit in seinem Bett lag, verfasste der große Komponist drei leidenschaftliche Liebesbriefe an eine Frau, deren Identität bis vor Kurzem ein Geheimnis war. Diese intimen Briefe, die kurz nach seinem Tod im Jahr 1827 in Beethovens Nachttisch entdeckt wurden – unzugestellt und an »meine unsterbliche Geliebte« adressiert – haben zwei Jahrhunderte lang Debatten und Spekulationen unter Musikwissenschaftlern angeregt. Die Briefe sind ein ergreifendes Zeugnis der tragischen Tatsache, dass ein so leidenschaftlicher Künstler unergründlichen Schmerz und Sehnsucht in Bezug auf die Liebe erlebt hatte und letztendlich nicht in der Lage war, das alltägliche Glück zu erlangen, während er seine monumentalen künstlerischen Ziele verfolgte.
Im Laufe der Jahre wurden Dutzende Kandidaten für die »Unsterbliche Geliebte« vorgeschlagen, aber in den letzten 50 Jahren haben sich Beethoven-Forscher zunehmend für die Kandidatur der Gräfin Josephine von Braunschweig (1779-1821) eingesetzt, einer schönen jungen ungarischen Aristokratin, die der Komponist zum ersten Mal traf 1799, kurz vor ihrer Heirat mit dem Grafen von Deym. Als der Graf 1804 starb, intensivierte sich Josephines Beziehung zu Beethoven. Leider scheint es, dass ihr sozialer Status und ihre elterlichen Verpflichtungen sie davon abgehalten haben, Beethoven zu heiraten, einen Verehrer, der von ihrer Familie (insbesondere ihrer schwebenden Matriarchin Anna von Brunswick) als ungeeignet erachtet wurde. Gegen Ende des dritten Satzes des Zyklus »Briefe an die unsterbliche Geliebte« erklingt das lyrische Eröffnungsthema von Beethovens »Andante Grazioso in F-Dur« für Klavier solo (im Volksmund Andante Favori genannt). Beethoven widmete das Andante Favori heimlich Josephine von Braunschweig kurz nach dem Tod ihres Mannes, Graf von Deym.
War Josephine tatsächlich Beethovens »Unsterbliche Geliebte«? Wir werden es vielleicht nie mit Sicherheit wissen. Allerdings liefern Einträge im Tagebuch von Therese von Braunschweig (1775–1861), der Schwester der Gräfin, überzeugende Zeugnisse zu dieser Frage:
Beethoven, ein schöner Geist! Warum nahm ihn meine Schwester Josephine als Witwe Deym nicht zum Mann? Josephines Seelenverwandter! Sie wurden füreinander geboren. Die mütterliche Zuneigung ließ sie auf ihr eigenes Glück verzichten. Die Briefe, die in Beethovens Nachttisch gefunden wurden, müssen an Josephine gerichtet gewesen sein, die er leidenschaftlich liebte.
© James Wright 2018
- Tracklisting
- Details
- Mitwirkende
Disk 1 von 1 (CD)
An die ferne Geliebte op. 98 Nr. 1-6 (Liederzyklus)
- 1 Ludwig van Beethoven: Nr. 1 Auf dem Hügel sitz ich spähend
- 2 Ludwig van Beethoven: Nr. 2 Wo die Berge so blau
- 3 Ludwig van Beethoven: Nr. 3 Leichte Segler in den Höhen
- 4 Ludwig van Beethoven: Nr. 4 Diese Wolken in den Höhen
- 5 Ludwig van Beethoven: Nr. 5 Es kehret der Maien, es blühet die Au
- 6 Ludwig van Beethoven: Nr. 6 Nimm sie hin denn, diese Lieder
Briefe an die unsterbliche Geliebte (Liederzyklus) (2012)
- 7 James Wright: Wo ich bin, bist du mit mir
- 8 James Wright: Mein engel
- 9 James Wright: Meine unsterbliche Geliebte
Trio für Klavier, Violine und Violoncello Nr. 7 B-Dur op. 97 "Erzherzogs- oder Großes Trio"
- 10 Ludwig van Beethoven: 1. Allegro moderato
- 11 Ludwig van Beethoven: 2. Scherzo: Allegro
- 12 Ludwig van Beethoven: 3. Andante cantabile ma però con moto - Poco piu adagio
- 13 Ludwig van Beethoven: 4. Allegro moderato - Presto