5 von 5
Anonym
15. März 2020
Gesamteindruck:
5,0 von 5
Künstlerische Qualität:
5,0 von 5
Repertoirewert:
5,0 von 5
Als großer Fan der Musik des lange vergessenen Komponisten Walter Braunfels hat mich vor allem der Vergleich seiner Chinesischen Gesänge mit der kurz zuvor bei Oehms erschienenen Aufnahme mit Camilla Nylund unter Hansjörg Albrecht interessiert.
Die Aufnahme von Juliane Banse unter Sebastian Weigles Stabführung gefällt mir tatsächlich noch besser: sie ist deutlich spritziger und emphatischer.
Juliane Banse ist eben eine erfahrene Braunfels- Interpretin.
Sie hat unter Manfred Honeck 2001 die Titelrolle bei der posthumen Uraufführung von Braunfels‘ letzter Oper ‚Jeanne d‘Arc - Szenen aus dem Leben der Heiligen Johanna‘ gesungen. Ihre hinreißende Interpretation ist bei Decca auf zwei inzwischen leider vergriffenen CDs festgehalten, die prompt mit einem Echo Klassik ausgezeichnet wurden.
Danach hat sie die Hauptrolle der Violaine in Braunfels‘ vielleicht schönster Oper ‚Verkündigung‘ - nach Paul Claudels ergreifendstem Stück ‚L‘Annonce faite à Marie‘ - gesungen.
Diese großartige bei Bayern Klassik erschienene CD ist Gottseidank noch erhältlich - ebenfalls mit dem Münchner Rundfunkorchester unter seinem damaligen Chefdirigenten Ulf Schirmer.
Aber das neue Album von Orchesterliedern ‚Im Arm der Liebe‘ ist nicht nur wegen ihrer wunderbaren Interpretation der Braunfels-Lieder zu empfehlen - auch die Gesänge von Marx, Korngold und Pfitzner sind großartig und von Juliane Banse ganz hinreißend gesungen.