2 von 5
Musaion
Top 100 Rezensent
09. März 2021
Gesamteindruck:
2,0 von 5
Künstlerische Qualität:
1,0 von 5
Repertoirewert:
1,0 von 5
In Schönheit sterben ?! Das gilt bestenfalls für Netrebko ...
Die Netrebko wie immer - eine relativ schöne Stimme, aber praktisch ohne Ausdrucksvarianz: weder kann sie die junge Kokette stimmlich darstellen, noch das finale erschütternde Leid. Alles ein gesangsdarstellerischer Einheitsbrei - naja...Wer hören will, wie die Partie schön und ausdrucksstark zu singen ist und sich vor älteren Aufnahmen nicht scheut, greife zu Albanese, Callas & Cie., bei klanglich besseren Aufnahmen ist auch die Freni zu beachten.
Das Hauptmanko der Netrebko ist, dass sie ihre im Singen dilettierenden aktuellen Lebenspartner nicht nur mit auf die Bühne zerrt, sondern natürlich leider auch vor das Mikrophon: zuerst Schrott (nomen est omen) und nun Eyvazov. Eines ist sicher, damit werden ihre Aufnahmen nie zu den erinnernswerten gezählt werden dürfen! Was E. hier bietet, ist stimmlich traurig unschönes Stimmmaterial, technisch primitiv (weiß er überhaupt, was ein Messa di Voce, Diminuendo ... ist?) und singdarstellerisch unterirdisch: "Donna non vidi mai" ist ohne Schmelz und Gefühl und "No! pazzo son!" forciertes Bellen mit Vokalverfärbungen und Schlimmerem. Maß aller Dinge bleibt (natürlich) Björling, der die stimmliche Eleganz für den Rokoko-Kavalier des Anfangs besitzt und über den Glanz leuchtender Höhe, sowie die brennende Intensität für den 3. und 4. Akt gebietet. So kann er sowohl mühelos mit Squillo in der Höhe attackieren, als auch die Piano-Passagen sauber singen - alles Lichtjahre außerhalb von E. Vermögen. Sogar Schluchzer sind bei Björling gesungen!
Der Rest der Aufnahme ist Mittelmaß - insgesamt vergessenswert.