2 von 5
Anonym
27. Januar 2021
Gesamteindruck:
2,0 von 5
Künstlerische Qualität:
1,0 von 5
Repertoirewert:
2,0 von 5
Kurzak blendend, Alagna verbraucht und schlaff
Aleksandra Kurzak dürfte stimmlich auf dem Höhepunkt ihrer Karriere sein, Roberto Alagna aber hat sich schon vor mehr als anderthalb Jahrzehnten müde gesungen, seine Stimme ist durchweg belegt, an vielen Stellen zerfasert, er "knödelt", presst viele hohe Töne mühevoll heraus. Wohl spürt man, dass die beiden auch privat ein Paar sind, die lyrischen Stellen sind voller Innigkeit gesungen (daran fehlte es beispielsweise bei dem letzten Sopran-Tenor-"Traumpaar" Netrebko-Villazon).
Es bieten sich zwei Arten von Vergleichen, und beide Mal schneidet diese neue Aufnahme nicht gut ab:
- Alagna 2010 vs. Alagna 1995/96: Vor einem Vierteljahrhunderrt hat er mit seiner damaligen Ehefrau Angela Gheorghiu Duette aufgenommen, darunter aus "La Bohème", sowie die kurze Oper "La Rondine". Damals waren beide brillant, nun ist er weit davon entfernt.
- Einige der hier vorliegenden Puccini-Duette haben bereits die legendären Paare Callas/di Stefano (Manon Lescaut, La Bohème, Tosca), Tebaldi/del Monaco (Manon Lescaut, Tosca, Il Tabarro, Fanciulla) sowie der großartige Jussi Björling mit Zinka Milanov (Tosca) und Victoria de los Angeles (La Bohème, Madame Butterfly) aufgenommen. Davon ist Aleksandra Kurzak doch ein Stück entfernt - und der Alagna von heute meilenweit. Er hat sich keinen Gefallen mit dieser CD getan.