2 von 5
Musaion
Top 100 Rezensent
03. September 2021
Gesamteindruck:
2,0 von 5
Künstlerische Qualität:
2,0 von 5
Repertoirewert:
1,0 von 5
Drittklassiges Sängerensemble und zweitklassige Musiker ergeben nun mal keine erstklassige Aufnahme
Manchmal fragt man sich schon, warum bestimmte Aufnahmen veröffentlicht werden, wenn es nichts gibt, das hörenswert wäre.
Besonders traurig ist das zusammengewürfelte Vokalensemble: Tiliakos als Don Giovanni singt rauh und ohne Stimmschönheit und ihm fehlt jede Rollengestaltung, denn weder kann er stimmlich die Damen bezirzen noch eine dämonische Aura ausstrahlen oder einen Rokokokavalier gestalten. Da gibt es viele bessere Rollengestalter, von einem Siepi oder London ganz zu schweigen.
Der Leporello ist von Priante ordentlich gesungen, es entsteht aber auch keine Figur vor dem geistigen Auge des Zuhörers, wie es z. B. Otto Edelmann geschafft hat.
Tarvers Don Ottavio ist nur noch ein Schatten seiner schönen Rollengestaltung unter Jacobs. Ein Dermota oder Simoneau war er sowieso nie.
Auch das Damenterzett klingt nicht besser, meist spitz und ohne individuelle Rollengestaltung, was besonders bei der Zerlina auffällt, denn das teilweise naive und doch auch bauernschlaue Mädchen gelingt C. Gansch nicht überzeugend.
Currentzis` Dirigat ist flott, meist zu flott, um die individuellen Figuren sich entfalten zu lassen oder Ensebmles auszugestalten.
Auffällig die lieblose Gestaltung der Rezitative, die heruntergespult werden, damit es mit den Gesangsnummern etc. weitergehen kann. Schade!
Wie lebendig und gut die Oper in historischer Aufführungsmanier gespielt und auch gesungen werden kann, ist besonders bei Jacobs oder Östman nachzuhören, wer großartige Gesangsleistungen schätzt, bleibt bei den Klassikern der Discographie und vergisst Currentzis getrost oder spart ihn sich am besten ganz.