3 von 5
Anonym
11. Juni 2016
Gesamteindruck:
4,0 von 5
Künstlerische Qualität:
3,0 von 5
Repertoirewert:
3,0 von 5
Der deutsche Wald als Freund und Feind
Was geschieht eigentlich, wenn nichts geschieht? Wenn der Versuch, die Legende vom Schützen, der sich den Mächten des Bösen verschreibt, um der Liebe wegen zum Mörder wird, dann aber Gnade findet und geläutert ist, misslingt? Dann fehlen für mich dem zuständigen Regisseur, jene brauchbaren Ideen und Impulse, die seinen Wirkungsradius beträchtlich ausweiten müssen - um dieses Konzept, rechtfertigen zu können. Leider war davon nichts zu sehen. Es fehlte in Axel Köhlers Inszenierung das Quäntchen an ausgewogenem Feingefühl zwischen Drama und Musik, was eine überraschend leidenschaftliche Strategie, welche hier als unverbindliche "Spielerei" in völliger Dunkelheit daherkommt, erkennen ließe. - Nein, es war mir alles etwas zu einfach gestrickt, auch wenn manch naive Miniatur am Rande, mir ein verschmitztes Schmunzeln abgerungen hatte... Ich habe Besseres erwartet. Auch die meisten Sänger fand ich nicht sehr gut besetzt; blieben sie doch weit unter ihren Möglichkeiten zurück: einzig Georg Zappenfeld als Caspar war sehr authentisch. Zusammen mit Christian Thielemann und der Staatskapelle Dresden, waren mir Augenblicke der Zufriedenheit gegönnt. Trotzallem, es war für mich ein strapaziöser Abend, der mir noch lange als "Sonntagsmärchen" im Kopf herumschwirrte.