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Heimacker
Top 100 Rezensent
26. Januar 2022
Gesamteindruck:
5,0 von 5
Künstlerische Qualität:
5,0 von 5
Repertoirewert:
4,0 von 5
Die Widmung macht es
Oft schreiben Komponisten für bestimmte Virtuosen. Oder solche, die es werden wollen. Bartóks erstes Violinkonzert war für eine hübsche junge Dame bestimmt. Sehr lyrisch und nicht ohne Hintergedanken. Als die Dame nicht wollte, fand die Komposition nach zwei Sätzen ein jähes Ende in der Versenkung. Das zweite Violinkonzert war dann dreißig Jahre später für einen echten Virtuosen bestimmt. Und so klingt es auch. Anspruchsvolle Neue Klassik. Beide Konzerte sind auch heute auf den Podien zu hören.
Christian Tetzlaff gehört zweifellos zur ersten Garnitur der Geigenspieler auf diesem Planeten. Einer meiner erklärten Lieblinge. Deshalb bin ich auch nicht ganz objektiv. Er ist technisch perfekt, und er erfasst die Stücke als Ganzes. Nicht nur als zu spielende Noten. So klingen auch seine Aufnahmen - rund und erzählend. Mit dem Finnischen Radiosinfonieorchester und Hannu Lintu hat er Partner gefunden, die einen Kontrast bilden. Mehr Oberton und nicht so weich. Das hebt die vorliegende CD aus der Masse der Aufnahmen heraus.
Der englisch/deutsch/finnische (!) Booklet-Text ist leicht verständlich und informativ. Schöne Platte.