4 von 5
gemi:re
Top 25 Rezensent
17. Februar 2021
Gesamteindruck:
4,0 von 5
Künstlerische Qualität:
5,0 von 5
Repertoirewert:
3,0 von 5
Goulds Ludwig van ... mit 24bit
Gould kompakt resampelt auf 24bit und sehr preiswert:
Seine Spiel- und z.T. eigenwilligen Phrasierungs-künste belegen z.T. auch bezwingend, dass traditionelle und konformistische Interpretationsgrenzen bei Beethoven eben zu eng und meist auch weniger aufschlussreich und inspirierend sind - und Gould kann durchaus auch sehr notentreu, subtil und schön fein spielen, wenn er es so meint und will, reflektiert gespielt und gar nicht naiv.
Wie auch immer, nichts klingt nebenbei dahingespielt, sondern durchdacht, manche schlicht zelebrierte Andante- oder auch rasend schnelle Allegro-(con brio) Sätze hört man sonst kaum so präzise und klanglich betörend zugleich, wie zB. die opp.14., die so gelassen formulierte Pathetique, die opp.110-Adagio-Fuga, 111-Arietta. -
Die beiden frühen Klavierkonzerte sind pianistisch- spielerisch vergleichslos richtig a tempo durchdrungen, die Einspielung mit dem Columbia-Orchestra unter Golschmann eine der besten und sogar klanglich immer noch ein Highlight.
Das 5te, grosse Es-Dur-Konzert und die einzige Einspielung mit dem Wunschdirigenten Stokowski und dessen American Symphonie-Orchestra, klingt kurios breit und grossartig, aber doch unbrillant und m.E. zu penetrant mit linker Hand akzentuiert durchgespielt, jedoch mit einem betörenden, seelenruhig strömenden und dem wohl langsamsten Adagio, das mir als Einspielung bekannt ist.
Besäße ich nicht alle Aufnahmen schon längst auch einzeln und z.T. auch besser ediert, würde ich nochmal zugreifen, zumal diese hier technisch sicherlich optimiert sind, wie viele andere Sony-Masters belegen.