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Rezensator
23. März 2019
Gesamteindruck:
1,0 von 5
Künstlerische Qualität:
1,0 von 5
Repertoirewert:
1,0 von 5
Der Dandy der Barockmusik?
Zum gefühlt 1000.Mal die selben Stücke eines bekannten Meisters einzuspielen, aus jenen noch ein Pasticcio zu basteln um sich dann eitel am eigenen Sound zu berauschen, dieses "Best-Of-Bach"-Machwerk mit einer Foto-Optik a la "Weißer Riese, so strahlend, so sauber" zu garnieren - all diese Tricks täuschen freilich nicht darüber hinweg, dass Appl von Barockmusik nicht wesentlich mehr versteht als die Hersteller jenes oben genannten Waschmittels: Alles ist clean und frisch glattgebügelt und der Sound soll uns benebeln und vergessen machen, wie bieder und langweilig da gesungen wird.
Das (an sich fabelhafte) Orchester fungiert hier lediglich als Alibi für historisch-informierte Aufführungspraxis und erweist damit sich selbst und dem Genre Alte Musik einen Bärendienst, indem es sich ganz zum Erfüllunggehilfen für diesen geckenhaften Sänger macht.
Der sogenannte Bonustrack "Jesus bleibet meine Freude" in Bearbeitung (oder besser: Reduktion) für Bariton, setzt der ganzen Schmonzette schließlich die Krone auf und lässt uns fremdbeschämt zu Boden blicken...