Wolfgang Amadeus Mozart: Klavierkonzerte Nr.9,12,13,18,21,23
Klavierkonzerte Nr.9,12,13,18,21,23
3
CDs
CD (Compact Disc)
Herkömmliche CD, die mit allen CD-Playern und Computerlaufwerken, aber auch mit den meisten SACD- oder Multiplayern abspielbar ist.
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- Künstler: Linda Nicholson, Cappella Coloniensis, Nicholas Kraemer
- Label: Crystal, DDD, 1989/90
- Erscheinungstermin: 15.9.2009
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Als Leopold Mozart in den Jahren 1764 / 65 mit seinem Sohn Wolfgang die erste große Europareise unternahm und ihn dabei mit verschiedenen Komponisten in persönlichen Kontakt brachte, erwiesen sich die Gespräche des Wunderkindes mit dem um neunzehn Jahren älteren, in London wirkenden Johann Christian Bach als die produktivsten. Der jüngste Bach-Sohn war durch sein Studium bei Padre Martini in Bologna und als Domorganist in Mailand tief in den Kulturkreis des musikalischen Südens eingetaucht und hatte ab 1762 in seiner Englischen Wahlheimat mit seinen italienischen Opern und als Musikmeister der Königin Sophie Charlotte Erfolg und Einfluss gewonnen. Dem achtjährigen Mozart wurde er zum väterlichen Freund und Ratgeber, als er ihn anhand seiner Opern, Sinfonien und Klavierkonzerten mit der Stilistik der "galanten" Gesellschaftskunst und mit der Weite und Festigkeit der damals sich herausbildenden Sonatenform und ihrem Themendualismus vertraut machte. Bevor Mozart sich selbst dem Klavierkonzert zuwandte, erprobte er dessen Stilmittel an Bearbeitungen.
Er arrangierte Einzelsätze aus Klaviersonaten von Raupach, Honauer, Schobert, C. Ph. E. Bach und Eckart zu Konzerten (oder so genannten "Pasticci"), und 1770 / 72 arbeitete er drei Klaviersonaten aus dem op. 5 des verehrten Johann Christian Bach zu den drei Klavierkonzerten KV 107 (KV 21 b, I-III) um.
Bei seinem ersten eigenen Klavierkonzert KV 175 von 1773 passte er sich bewusst den formalen Normen an, die sich in dieser Gattung herauskristallisiert hatten. Doch schon 1777 überrascht Mozart in seinem Konzert KV 271 mit der unkonventionellen Einbeziehung des Solisten in das Hauptthema. War es sonst üblich den Zuhörer im Orchestertutti mit dem ersten und zweiten Thema vertraut zu machen, baut hier das Soloinstrument mit zwei antwortenden Motiven selbst am Thema mit. Erstmalig in Mozarts Konzertlandschaft steht auch das von Melancholie und zitternder Erregtheit erfüllte Andantino in Moll. Nicht ohne Grund hat man die "Eroica" unter Mozarts Konzerten als Dokument jener Krise gedeutet, in der sich der Komponist mit dem Gedanken trug, den demütigenden Salzburger Hofdienst zu verlassen. Die damals in Salzburg gastierende französische Pianistin JEUNEHOMME, der er das Konzert schrieb, könnte die Persönlichkeit gewesen sein, die stellvertretend für ihn das Unkonventionelle und Störrische an die Öffentlichkeit bringen sollte.
Bei den in Wien auf eigenem Risiko veranstalteten "Akademien" suchte Mozart mehr und mehr Erfolg beim größeren Publikum. So schuf er im Vollgefühl der neu gewonnenen Möglichkeiten jene üppig besetzten Klavierkonzerte, die Einstein als "Krönung und Gipfel seines instrumentalen Schaffens überhaupt" empfand. Tatsächlich erheben sich die 15 Konzerte der Wiener Jahre in ihrer Balance von "Kompliziertheit und Klarheit" (Bruno Walter) und ihrer Kombination von solistischem Gestus und symphonischer Durchstrukturierung weit über das Moment der gesellschaftlichen Unterhaltung, mit dem die Gattung noch bei Johann Christian Bach assoziiert worden war. Mit dem vermutlich am 3. November 1782 uraufgeführten Konzert A-Dur KV 414 eröffnete Mozart die Reihe seiner Subskriptionskonzerte. Gegenüber dem welterfahrenen Vater, dessen Ratschläge für eine "populare", sich anbiedernde Schreibweise er allerdings nie befolgte, formulierte er für die drei von Ihm als Einheit aufgefasste und 1785 im Druck erschienenen Konzerte KV 413, 414 und 415 seine Ästhetik mit dem berühmt gewordenen Sätzen: "Die Concerti sind eben das Mittelding zwischen zu schwer und zu leicht, sind sehr brillant, angenehm in die Ohren, natürlich ohne in das Leere zu fallen." Das C-Dur Konzert KV 415 erklang erstmals am 22. März 1783, Mozart hatte diese "Akademie" von langer Hand vorbereitet und "Cramers Magazin" weiß davon zu berichten:
"Heute gab der berühmte Chevalier Mozart eine musikalische Academie zu seinen Antheil im National-Theater ... Die Academie war mit außerordentlich starkem Zuspruch beehrt und die zween neuen Concerte (ausser KV 415 vermutlich noch KV 413) und übrigen Fantasien, die Hr. M. auf dem Forte Piano spilete, wurden mit lautesten Beyfall aufgenommen. Unser Monarch, der die ganze Academie, gegen seine Gewohnheit, mit seiner Gegenwart beehrte, und das ganze Publikum ertheilten denselben so einstimmig Beyfall, daß man hier kein Beyspiel davon weiß. Die Einnahmen der Academie wird im ganzen auf 1600 Gulden geschätzt."
Das B-Dur Konzert KV 456 soll Mozart für die von Geburt an blinde, französische Pianistin Maria Theresia Paradis geschrieben, aber für einen von ihr gewünschten Konzerttermin zu spät fertig gestellt haben. Mit seinen buffonesken Ecksätzen, einigen äußerlichen pianistischen Effekten und dem Pendeln zwischen Dur und Moll ist es offenkundig vom "französischen" Geschmack geprägt.
Das C-Dur Konzert, welches Mozart am 10. März 1785 zur Uraufführung brachte, gehört zu der Gruppe jener 13 Klavierkonzerte, mit denen er sich zwischen 1784 und 1786 in zahlreichen Subskriptionsveranstaltungen immer wieder neu als bester Pianist der Stadt zu bewähren hatte.
Als reifstes und gestisch-emotional am schönsten ausbalanciertes Konzert der Wiener Serie, gilt das A-Dur Werk KV 488, erfüllt es doch auf exemplarische Weise die Mozartsche Maxime, es "Kennern und Liebhabern" gleichermaßen recht machen zu wollen und den Ausgleich zwischen "gelehrter" und "galanter" Schreibweise zu finden. Eine Überfülle von geistreichen Themen und Episoden verdeutlicht, wie stark die Arbeit an "Figaros Hochzeit" auch die Instrumentalmusik diese Schaffensperiode mitgeprägt hat. Wie kaum ein anderer Schlusssatz der Konzerte erinnert dieser an den Stil eines großen Finales mit verschiedenen Bühnengestalten.
Text: Uwe Kraemer
Er arrangierte Einzelsätze aus Klaviersonaten von Raupach, Honauer, Schobert, C. Ph. E. Bach und Eckart zu Konzerten (oder so genannten "Pasticci"), und 1770 / 72 arbeitete er drei Klaviersonaten aus dem op. 5 des verehrten Johann Christian Bach zu den drei Klavierkonzerten KV 107 (KV 21 b, I-III) um.
Bei seinem ersten eigenen Klavierkonzert KV 175 von 1773 passte er sich bewusst den formalen Normen an, die sich in dieser Gattung herauskristallisiert hatten. Doch schon 1777 überrascht Mozart in seinem Konzert KV 271 mit der unkonventionellen Einbeziehung des Solisten in das Hauptthema. War es sonst üblich den Zuhörer im Orchestertutti mit dem ersten und zweiten Thema vertraut zu machen, baut hier das Soloinstrument mit zwei antwortenden Motiven selbst am Thema mit. Erstmalig in Mozarts Konzertlandschaft steht auch das von Melancholie und zitternder Erregtheit erfüllte Andantino in Moll. Nicht ohne Grund hat man die "Eroica" unter Mozarts Konzerten als Dokument jener Krise gedeutet, in der sich der Komponist mit dem Gedanken trug, den demütigenden Salzburger Hofdienst zu verlassen. Die damals in Salzburg gastierende französische Pianistin JEUNEHOMME, der er das Konzert schrieb, könnte die Persönlichkeit gewesen sein, die stellvertretend für ihn das Unkonventionelle und Störrische an die Öffentlichkeit bringen sollte.
Bei den in Wien auf eigenem Risiko veranstalteten "Akademien" suchte Mozart mehr und mehr Erfolg beim größeren Publikum. So schuf er im Vollgefühl der neu gewonnenen Möglichkeiten jene üppig besetzten Klavierkonzerte, die Einstein als "Krönung und Gipfel seines instrumentalen Schaffens überhaupt" empfand. Tatsächlich erheben sich die 15 Konzerte der Wiener Jahre in ihrer Balance von "Kompliziertheit und Klarheit" (Bruno Walter) und ihrer Kombination von solistischem Gestus und symphonischer Durchstrukturierung weit über das Moment der gesellschaftlichen Unterhaltung, mit dem die Gattung noch bei Johann Christian Bach assoziiert worden war. Mit dem vermutlich am 3. November 1782 uraufgeführten Konzert A-Dur KV 414 eröffnete Mozart die Reihe seiner Subskriptionskonzerte. Gegenüber dem welterfahrenen Vater, dessen Ratschläge für eine "populare", sich anbiedernde Schreibweise er allerdings nie befolgte, formulierte er für die drei von Ihm als Einheit aufgefasste und 1785 im Druck erschienenen Konzerte KV 413, 414 und 415 seine Ästhetik mit dem berühmt gewordenen Sätzen: "Die Concerti sind eben das Mittelding zwischen zu schwer und zu leicht, sind sehr brillant, angenehm in die Ohren, natürlich ohne in das Leere zu fallen." Das C-Dur Konzert KV 415 erklang erstmals am 22. März 1783, Mozart hatte diese "Akademie" von langer Hand vorbereitet und "Cramers Magazin" weiß davon zu berichten:
"Heute gab der berühmte Chevalier Mozart eine musikalische Academie zu seinen Antheil im National-Theater ... Die Academie war mit außerordentlich starkem Zuspruch beehrt und die zween neuen Concerte (ausser KV 415 vermutlich noch KV 413) und übrigen Fantasien, die Hr. M. auf dem Forte Piano spilete, wurden mit lautesten Beyfall aufgenommen. Unser Monarch, der die ganze Academie, gegen seine Gewohnheit, mit seiner Gegenwart beehrte, und das ganze Publikum ertheilten denselben so einstimmig Beyfall, daß man hier kein Beyspiel davon weiß. Die Einnahmen der Academie wird im ganzen auf 1600 Gulden geschätzt."
Das B-Dur Konzert KV 456 soll Mozart für die von Geburt an blinde, französische Pianistin Maria Theresia Paradis geschrieben, aber für einen von ihr gewünschten Konzerttermin zu spät fertig gestellt haben. Mit seinen buffonesken Ecksätzen, einigen äußerlichen pianistischen Effekten und dem Pendeln zwischen Dur und Moll ist es offenkundig vom "französischen" Geschmack geprägt.
Das C-Dur Konzert, welches Mozart am 10. März 1785 zur Uraufführung brachte, gehört zu der Gruppe jener 13 Klavierkonzerte, mit denen er sich zwischen 1784 und 1786 in zahlreichen Subskriptionsveranstaltungen immer wieder neu als bester Pianist der Stadt zu bewähren hatte.
Als reifstes und gestisch-emotional am schönsten ausbalanciertes Konzert der Wiener Serie, gilt das A-Dur Werk KV 488, erfüllt es doch auf exemplarische Weise die Mozartsche Maxime, es "Kennern und Liebhabern" gleichermaßen recht machen zu wollen und den Ausgleich zwischen "gelehrter" und "galanter" Schreibweise zu finden. Eine Überfülle von geistreichen Themen und Episoden verdeutlicht, wie stark die Arbeit an "Figaros Hochzeit" auch die Instrumentalmusik diese Schaffensperiode mitgeprägt hat. Wie kaum ein anderer Schlusssatz der Konzerte erinnert dieser an den Stil eines großen Finales mit verschiedenen Bühnengestalten.
Text: Uwe Kraemer
- Tracklisting
- Details
- Mitwirkende
Disk 1 von 3 (CD)
Konzert für Klavier und Orchester Nr. 9 Es-Dur KV 271 "Jeunehomme-Konzert"
- 1 1. Allegro
- 2 2. Andantino
- 3 3. Rondeau: Presto - Menuetto - Cantabile: Tempo primo
Konzert für Klavier und Orchester Nr. 12 A-Dur KV 414 (385p)
- 4 1. Allegro
- 5 2. Andante
- 6 3. Rondeau: Allegretto
Disk 2 von 3 (CD)
Konzert für Klavier und Orchester Nr. 13 C-Dur KV 415
- 1 1. Allegro
- 2 2. Andante
- 3 3. Allegro
Konzert für Klavier und Orchester Nr. 18 B-Dur KV 456
- 4 1. Allegro vivace
- 5 2. Andante un poco sostenuto
- 6 3. Allegro vivace
Disk 3 von 3 (CD)
Konzert für Klavier und Orchester Nr. 21 C-Dur KV 467
- 1 1. Allegro maestoso
- 2 2. Andante
- 3 3. Allegro vivace assai
Konzert für Klavier und Orchester Nr. 23 A-Dur KV 488
- 4 1. Allegro
- 5 2. Adagio
- 6 3. Allegro assai
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