5 von 5
macbessert
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Alter:
45 bis 54
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Geschlecht:
Männlich:
17. Dezember 2011
Gesamteindruck:
5,0 von 5
Künstlerische Qualität:
5,0 von 5
Repertoirewert:
3,0 von 5
Wogender Rachmaninoff
Der x-te Rachmaninov – aber ein ganz besonderer. Hélène Grimaud hat das Zweite Klavierkonzert tief verinnerlicht, scheint jede Note des Konzerts gleichsam körperlich zu spüren. Diese Intensität überträgt sich auf den Hörer. Dieses Wogen, dieses Atmen ... man klebt der Pianistin förmlich an den Fingern, folgt ihr gespannt in jeden neuen musikalischen Gedanken.
Hélène Grimaud schafft die seltene Symbiose aus Energie und Zartheit, was insbesondere dem ersten Satz eine magnetische Anziehungskraft verleiht. Das Adagio hat bei aller Introvertiertheit viel Licht: Grimaud artikuliert Nachdenklichkeit statt Trauer, Befreiung statt Verzweiflung ... das ist anrührend und beglückend. Der Finalsatz hat Kraft und Spannung, das Philharmonia Orchestra (klasse!) unter Vladimir Ashkenazy kann hier richtig auftrumpfen und agiert mit Wucht, doch immer klangschön.
Überhaupt ist das traumhafte Zusammenspiel zwischen Solistin, Dirigent und Orchester ein herausragendes Merkmal dieser Aufnahme. Offenbar hat hier die Chemie gestimmt - ein Glücksfall. Rundum eine wunderbare CD – sie gehört ins Gepäck für die berühmte Insel.