Sarah Chang spielt Violinkonzerte auf CD

"Was für ein Funkenflug der hochvirtuosen, spitzzackigen Linien!", staunte der Kritiker des Berliner "Tagesspiegel" über Sarah Changs meisterhafte Interpretation von Prokofieffs Violinkonzert Nr 1. Was im Juni 2005 in der Berliner Philharmonie zu erleben war, erscheint nun auf CD - zusammen mit dem ebenfalls live aufgenommenen ersten Violinkonzert von Dimitri Schostakowitsch. Das Dokument ist Sarah Changs erste CD mit den Berliner Philharmonikern und deren Chef Sir Simon Rattle am Pult.
Sarah Chang, heute 24 Jahre alt, hat einen sehr persönlichen Weg durch die weite Welt der Violinliteratur eingeschlagen. Sie sorgte vor allem für Repertoire-Entdeckungen wie die Violinkonzerte von Goldmark und Richard Strauss, aber auch faszinierende Kombinationen wie Dvoráks Violinonzert, vereint mit dessen Klavierquintett. Schon früh fühlte sich Sarah Chang mit den Berliner Philharmonikern verbunden, mit denen sie unter Mariss Jansons die Konzerte von Mendelssohn und Sibelius aufnahm. Mit Plácido Domingo am Pult entstand die CD "Fire & Ice" mit Virtuosenstücken von Bach bis Sarasate. Mit den Werken der beiden bedeutendsten sowjetischen Komponisten schlägt die Solistin nun ein neues Kapitel ihrer Diskografie auf. Schostakowitschs hochexpressives Konzert entstand 1948, blieb jedoch bis zu Stalins Tod in der Schublade. Prokofieffs Werk ist ein ironisches Dokument aus der Zeit der russischen Revolution von 1917.

Rezensionen

N.​Hornig in FonoForum 05/06: "Sarah Changs Violine ist stärker in das Gesamtgeschehen eingebettet, ihr Spiel geht mehr auf in der Klangpracht der Berliner Philharmoniker.​ Simon Rattle durchleuchtet die Partitur mit Akribie, destilliert Farben und dynamische Schattierungen in faszinierender Vielfalt heraus.​ Leise Passagen flüstern geheimnisvoll, die Forte-Gewitter wirken dann umso eindringlicher.​ Sarah Chang gewinnt mit ihren enormen manuellen Fähigkeiten besonders den motorischen Passagen durchlagende Wirkung ab.​"