5 von 5
Anonym
10. August 2014
Gesamteindruck:
5,0 von 5
Künstlerische Qualität:
5,0 von 5
Repertoirewert:
5,0 von 5
Schöne Bilder - super Protagonisten
Seltsam berührte mich der Mitschnitt aus Amsterdam schon. Fühlte ich
mich doch bisweilen, als hätte ich die Freude des Melancholikers in mir,
der sein Dasein nur ertragen konnte, wenn er voller Traurigkeit und
Schwermut war. Wie dem auch sei: Es wurde trotzallem, ein wunder-
barer Opernabend.
Regisseur Tcherniakow ziehlt in seiner Arbeit,punktgenau auf den ro-
mantischen wie dramatischen Nerv von Rimski-Korsakows Meister-
werk. Einzigartig wird das Plausible,unmittelbar Ergreifende,das zum
teuflich brutalen Drama umschlägt,dargestellt. Kaum schlagen die
Wogen terroristischer Hassgefühle hoch, erwachen sofort wieder Mo-
mente von naturalistischer Schönheit.
Und auch von den überwiegend russischen Sängern,die bis in die
kleinsten Rollen hinein,großes vollbringen - was heutzutage nicht
immer gegeben ist -,profitiert diese außergewöhnliche Produktion.
Svetlana Ignatovich als brave,mit den Tieren kommunizierende Few-
roniya,Maxim Aksenov der Fürstensohn sowie John Daszak,der den
Grishka-Part optimal mimt,gehören zu meinen Favoriten.
Gleichzeitig bringt Marc Albrecht mit dem hauseigenen Orchester,die
vielschichtige Musik,zum strahlen. Mit seinem Dirigat erhält Albrecht,
die Balance zwischen Graben und Bühne aufrecht und fürt die ganze
Crew,sicher durch die Handlung.
Für mich ist diese Produktion ein wahres Highlight geworden und
kann sie jedem Opernliebhaber nur empfehlen!