3 von 5
gemi:re
22. Dezember 2012
Gesamteindruck:
3,0 von 5
Künstlerische Qualität:
3,0 von 5
Repertoirewert:
3,0 von 5
chopin ala lang
als bescheiden versierter klavier-dilettant und studierter kunst-und musik-kenner aus dem vergangenen jahrhundert muss man sich über manche rezension doch nur noch wundern, die mal so frank und frei ihre beurteilungen abgeben:
>mut zu leisen tönen wie kein andrer chopin-begleiter,
>prachtvolle aufnahme voller akkuratesse und ausdrucksstärke ff.
sollten andre grosse chopin interpreten unsrer zeit offenbar mit tauben ohren gespielt oder blind noten gelesen resp. falsch oder inadäquat interpretiert haben-?
wie kann man dieses anderweitig ignorante lobgehudel auf die medien-prominenz des lang-lang denn nachvollziehen-?
gewiss, langs pianistisch-manuelle qualität ist unbestritten ausserordentlich, technisch höchst raffiniert und beispielllos.
so what, jedoch wenn's ums musikalisch-interpretatorisch-gestalterische, die kultur der musik, ihre tradition, inhalt und gewachsene gestalt geht -?
was helfen alle pianistischen souveränitäts-parameter, wenn das bewusstsein, das verständnis und das gefühl für die kultur des komponisten und dessen kompositionen defizitär klingen-?
nichts gegen den fulminanten pianisten lang-lang, der scheinbar alles kann - jedoch, ein chopin und seinesgleichen sind zu komplex, selbst für den schumann seiner zeit, um nur technisch omni-
potent gespielt und präsentiert zu werden.
hört, hört -!: mal cortot, rubinstein, horowitz, michelangeli, argerich, anderszweski ...