3 von 5
Reprise
19. Juli 2019
Gesamteindruck:
3,0 von 5
Künstlerische Qualität:
3,0 von 5
Repertoirewert:
3,0 von 5
Oberflächlich
Anders als seine Violin- oder Klavierkonzerte haben die Cellokonzerte von Haydn einen recht komfortablen Platz im Repertoire des Klassikbetriebs gefunden. Sie sind eine Fundgrube für blühendes Melos und rhythmische zupackende Essenzen, die jedem Interpreten Raum zur Profilierung und zur persönlichen Handschrift geben. Heinrich Schiff und Rostropowich haben dies bekanntermaßen mit überzeugenden Einspielungen getan. Und nun Jens Peter Maintz zusammen mit der Bremer Kammerphilharmonie. Und diese juvenile Kombi setzt den alten Haydn sogleich mal aufs Laufband: Schneller wird man die Finalsätze kaum zu hören bekommen, Rasanz ist hier die entscheidende Zutat, mit der wohl jeder Verdacht auf Betulichkeit von vornherein ausgeschlossen werden soll. Doch - dermaßen getunt wird Rasanz wie so oft zum Sargnagel des Werks, denn aus schnell wird verhetzt, aus melodischem Witz und rhythmischem Schalk wird jegliche Tiefendimension herausgesogen im Windkanal. Habe diese Cellokonzerte nie flacher und eindimensionaler gehört auf Tonträger als hier - die drei Sterne sind daher wohlwollend.