Johannes Brahms: Symphonie Nr.1 (180g)
Symphonie Nr.1 (180g)
LP
LP (Long Play)
Die gute alte Vinyl - Langspielplatte.
Derzeit nicht erhältlich.
Lassen Sie sich über unseren eCourier benachrichtigen, falls das Produkt bestellt werden kann.
Lassen Sie sich über unseren eCourier benachrichtigen, falls das Produkt bestellt werden kann.
Vinyl liefern wir innerhalb Deutschlands immer portofrei.
- Künstler: Berliner Sinfonie-Orchester, Kurt Sanderling
- Label: Crystal, 1990
- Erscheinungstermin: 16.9.2011
Ähnliche Artikel
Der Komponist Johannes Brahms galt lange Zeit als Inbegriff des Konservativen, der, im Gegensatz zu den Vertretern der Wagner‑ und Liszt‑Nachfolge, auf alte Formen zurückgriff, die angeblich kein Leben mehr besaßen. In der Tat war Brahms ein fundierter Kenner der Musik der Vergangenheit bis hinunter zu den Polyphonisten des 16. Jahrhunderts. Er bediente sich alter Formtypen, so der Variation und der mit ihr zusammenhängenden Passacaglia. Er übernahm die tradierte Viersätzigkeit der klassischen Symphonie und ihre Satzfolge, respektierte das Schema des Sonatensatzes und ging in seiner Instrumentation kaum über Beethoven hinaus. Dennoch ist die Auffassung, Brahms sei ein »Reaktionär«, wie sie, ausgehend von Nietzsche, der Wagner-Kreis bis hinauf zu Richard Strauss vertrat, unhaltbar.
Das hat kein Geringerer gesehen als Arnold Schoenberg, der in seinem berühmten Artikel »Brahms, der Fortschrittliche« (1933 bzw. 1947) das grundsätzlich Andere erkannte, das den Komponisten, vor allem den Symphoniker Brahms von den Meistern der klassischen Sonate und Symphonie trennt.
Das Prinzip der klassischen Symphonie, wie sie Beethoven endgültig ausprägte, ist dialektisch, es beruht im wesentlichen auf den Gegensatz zweier Themen, die in der Exposition aufgestellt und in der Durchführung ausgetragen werden, wobei, wie es schon bei Haydn der Fall war, die Themen motivisch aufgesplittert werden können. Ausgangslage ist das fest umrissene Thema. Ganz anders bei Brahms. Er geht als Symphoniker von einem unscheinbaren Motiv aus, das sich erst zu thematischen Gebilden entwickelt und konstruktiv den gesamten Satz bis in die entlegensten Nebenstimmen beherrscht.
Die Durchführungsteile sind denn auch zumeist knapp, am extremsten in der Dritten Symphonie, am ausführlichsten in der Ersten, die auch, in ihrem zur Monumentalität neigenden Ausdrucksgestus am stärksten auf das große Vorbild Beethoven verweist, den Brahms in einem Brief an den Dirigenten Hermann Levi als »einen Riesen hinter sich marschieren« hörte.
Dieser »Riese« hat Brahms den Weg zur eigenen Symphonie schwer gemacht. Schon seit 1854 entstand ein Entwurf zu einem Symphoniesatz, aus dem dann nach vergeblichem Ringen der Kopfsatz des Klavierkonzertes d-Moll wurde. Vierzehn Jahre lagen zwischen dem Entwurf und der Vollendung der Ersten Symphonie (1862 - 1876).
Nach langen Geburtswehen vollendete Brahms seine Symphonie Nr. 1 c-Moll op. 68. Am 4. November 1876 dirigierte Otto Desoff in Karlsruhe die Uraufführung.
Hans von Bülow prägte im Hinblick auf Brahms‹ Erste das Wort von der »Zehnten«. Es hat zum Verständnis des Werkes wenig beigetragen. Zwar folgt Brahms in diesem seinem symphonischen Erstling noch Beethovens symphonischer Idee «Per aspera ad astra”, zwar handelt es sich entschiedener als in den späteren Symphonien um den Typus, den Paul Bekker »Finale- Symphonie« nannte, also ein auf den Schlusssatz als monumentale Krönung hinzielendes Werk, aber dennoch geht Brahms schon hier seine eigenen Wege, so sehr das edle Pathos der Musik auch ohne Beethoven nicht denkbar wäre. Brahms hat keinen Symphoniesatz von derartiger Monumentalwirkung mehr geschrieben als den Finalsatz dieser Ersten Symphonie.
Alfred Beaujean
Das hat kein Geringerer gesehen als Arnold Schoenberg, der in seinem berühmten Artikel »Brahms, der Fortschrittliche« (1933 bzw. 1947) das grundsätzlich Andere erkannte, das den Komponisten, vor allem den Symphoniker Brahms von den Meistern der klassischen Sonate und Symphonie trennt.
Das Prinzip der klassischen Symphonie, wie sie Beethoven endgültig ausprägte, ist dialektisch, es beruht im wesentlichen auf den Gegensatz zweier Themen, die in der Exposition aufgestellt und in der Durchführung ausgetragen werden, wobei, wie es schon bei Haydn der Fall war, die Themen motivisch aufgesplittert werden können. Ausgangslage ist das fest umrissene Thema. Ganz anders bei Brahms. Er geht als Symphoniker von einem unscheinbaren Motiv aus, das sich erst zu thematischen Gebilden entwickelt und konstruktiv den gesamten Satz bis in die entlegensten Nebenstimmen beherrscht.
Die Durchführungsteile sind denn auch zumeist knapp, am extremsten in der Dritten Symphonie, am ausführlichsten in der Ersten, die auch, in ihrem zur Monumentalität neigenden Ausdrucksgestus am stärksten auf das große Vorbild Beethoven verweist, den Brahms in einem Brief an den Dirigenten Hermann Levi als »einen Riesen hinter sich marschieren« hörte.
Dieser »Riese« hat Brahms den Weg zur eigenen Symphonie schwer gemacht. Schon seit 1854 entstand ein Entwurf zu einem Symphoniesatz, aus dem dann nach vergeblichem Ringen der Kopfsatz des Klavierkonzertes d-Moll wurde. Vierzehn Jahre lagen zwischen dem Entwurf und der Vollendung der Ersten Symphonie (1862 - 1876).
Nach langen Geburtswehen vollendete Brahms seine Symphonie Nr. 1 c-Moll op. 68. Am 4. November 1876 dirigierte Otto Desoff in Karlsruhe die Uraufführung.
Hans von Bülow prägte im Hinblick auf Brahms‹ Erste das Wort von der »Zehnten«. Es hat zum Verständnis des Werkes wenig beigetragen. Zwar folgt Brahms in diesem seinem symphonischen Erstling noch Beethovens symphonischer Idee «Per aspera ad astra”, zwar handelt es sich entschiedener als in den späteren Symphonien um den Typus, den Paul Bekker »Finale- Symphonie« nannte, also ein auf den Schlusssatz als monumentale Krönung hinzielendes Werk, aber dennoch geht Brahms schon hier seine eigenen Wege, so sehr das edle Pathos der Musik auch ohne Beethoven nicht denkbar wäre. Brahms hat keinen Symphoniesatz von derartiger Monumentalwirkung mehr geschrieben als den Finalsatz dieser Ersten Symphonie.
Alfred Beaujean
- Tracklisting
- Mitwirkende
LP
- 1 Un Poco Sostenuto - Allegro
- 2 Andante Sostenuto
- 3 Un Poco Allegretto E Grazioso
- 4 Adagio - Allegro Non Troppo, Ma Con Brio