1 von 5
else
22. Oktober 2015
Gesamteindruck:
1,0 von 5
Künstlerische Qualität:
1,0 von 5
Repertoirewert:
5,0 von 5
Historisches Dokument, viel Richter, wenig Bach
Der Repertoirewert der Bach-Kantaten, von denen eine erstaunlicher ist als die andere, ist unbestritten. Ob es dafür aber heute noch diese Aufnahmen braucht? Der ästhetische Ansatz Karl Richters (und anderer Bach-Aufnahmen aus dieser Zeit) gilt zurecht als komplett überholt, was gerade mit "historisch informierten" Aufführungen und Einspielungen (und da gibt es viele hervorragende) im Ohr unmittelbar nachvollziehbar ist. Wer mit diesen Einspielungen groß geworden ist, wird sich von dieser heftig romantisierenden, dicklichen und nur wenig atmenden Klangästhetik womöglich nur schwer trennen können - mit Bach hat das ganze aber wenig zu tun. Das Laienchor-Niveau des Chores tut ein Übriges.
Als historisches Dokument (fast möchte ich sagen "Kuriosum") ist diese Box sicher wertvoll, mehr aber nicht.
Die Suche nach guten Aufnahmen der Bach-Kantaten (die dem, was Bach im Ohr hatte, deutlicher näher kommen) fällt mittlerweile leicht: Philippe Herreweghe, John Eliot Gardiner, Massaki Suzuki, Ton Koopman und viele andere ähnlicher Generation.