5 von 5
jommelli
01. Februar 2014
Gesamteindruck:
5,0 von 5
Künstlerische Qualität:
5,0 von 5
Repertoirewert:
5,0 von 5
Hervorragend!
Nach dem großartigen Reutter-Album 2012 präsentiert sich die hervorragende Olivia Vermeulen nun mit einem weiteren Schatz. Auch wenn Ferrandini seit der CD-Premiere von „Catone in Utica“ 2003 kein ganz Unbekannter mehr in der alte-Musik-Szene ist, blieben Aufnahmen seiner Musik die große Ausnahme in den letzten Jahren.
Man fragt sich erstaunt warum, denn die vorliegenden drei Kantaten beweisen wieder einmal, welch erstklassiger und origineller Komponist der Wahl-Münchner war. In der in H-Dur (!) stehenden Eröffnungsarie der letzten eingespielten Kantate hört man erstaunt harmonische Wendungen, die man in der Zeit um 1750 nicht für möglich gehalten hätte, doch auch bei den weniger atemberaubend kühnen Stücken bleibt die Spannung von Anfang bis Ende erhalten, was nicht zuletzt an der makellosen Sängerin und ihrem hervorragend begleitenden Originalklangensemble liegt. Es bleibt nur zu hoffen, dass überaus verdienstvolle Weltpremieren wie diese auch bei anderen Interpreten die Entdeckungslust in Sachen Ferrandini beflügeln. Uneingeschränkte Kaufempfehlung!