4 von 5
Anonym
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Alter:
45 bis 54
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Geschlecht:
Männlich:
28. Februar 2011
Gesamteindruck:
4,0 von 5
Künstlerische Qualität:
4,0 von 5
Repertoirewert:
3,0 von 5
gewöhnungsbedürftig gut
Anmaßend formuliert: Aus seiner intellektuellen Überlegenheit heraus gestaltet Maazel die Musik auf schlüssige Art freier, als Bruckner sie in der ihm eigenen Denkweise komponieren konnte.
Der variable Umgang mit den Tempoverhältnissen innerhalb der Sätze, das innig versonnene Auskosten der Themen, die Biegsamkeit und Intensität des grandiosen Orchesters erzeugen einen wonnigen Wohlklang, der fast schon (sorry) ein wenig ans Kitschige grenzt: Bruckner kurzweilig und wunderschön gespielt. Und das mit Größe!
Man kann das mögen - aber die Unerbittlichkeit von Ablauf und Struktur bleibt dabei ein wenig auf der Strecke. Man muß Bruckner nicht gleich "brutal" spielen (wie manchmal Karajan), aber ich hätte mir im musikalischen Vortrag einen Tick mehr Strenge gewünscht, denn die Genialität Bruckners läßt sich auch 'rüberbringen, ohne den geistigen Rahmen zu relativieren, in dem sie entstanden ist (und zu dem auch eine gewisse Unbeweglichkeit, Zwanghaftigkeit usw. gehört).