Alfred Schnittke: Faust-Kantate "Seid nüchtern und wachet" (CD)

Alfred Schnittke (1934-1998)

Faust-Kantate "Seid nüchtern und wachet"

Marina Prudenskaja, Matthias Koch, Justin Lavender, Andreas Schmidt, Carl-Philipp-Emanuel-Bach-Chor Hamburg, Hamburger Symphoniker, Andrey Boreyko

CD

CD (Compact Disc)

Herkömmliche CD, die mit allen CD-Playern und Computerlaufwerken, aber auch mit den meisten SACD- oder Multiplayern abspielbar ist.

Alfred Schnittke (1934-1998): Faust-Kantate "Seid nüchtern und wachet", CD

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+Bach: Choräle "Wenn wir in höchsten Nöten sein"; "Herr ich habe mißgehandelt"
+Bach / Webern: Fuga a 6 aus "Musikalisches Opfer"

Künstler: Marina Prudenskaja, Matthias Koch, Justin Lavender, Andreas Schmidt, Carl-Philipp-Emanuel-Bach-Chor, Hamburger Symphoniker, Andrey Boreyko
Label: Berlin Classics, DDD/LA, 2004
Erscheinungstermin: 3.1.2005

Am 23./24. Oktober dieses Jahres hat Andrey Boreyko sein Antrittskonzert als Chefdirigent der Hamburger Symphoniker gegeben. Der aufstrebende russische Dirigent ist mit großer Spannung erwartet worden, denn seine Fähigkeiten sowie seine charismatische Eleganz hatten sich längst herumgesprochen, und für seine interessanten Programmgestaltungen waren ihm bereits mehrere Preise verliehen worden.

Kein Wunder also, dass auch dieses Konzert interessante Bögen zwischen Vergangenheit und Gegenwart schlug. Im Zentrum des Abends stand der russische Komponist Alfred Schnittke, von dem aus seiner Oper „Historia von D. Johann Fausten“ die Kantate „Seid nüchtern und wachet“ für Soli und Chor zu hören ist. Ein beeindruckendes musikdramatisches Werk auf der Basis des alten Faust-Stoffes noch vor Goethe, von Schnittke zu einer „negativen Passion“ umgedeutet.

Eingerahmt wird dieses Werk von zwei Chorälen von Johann Sebastian Bach, die als musikalische und thematische Portale fungieren.

Am Schluss wird Bach aus der modernen Perspektive Anton Weberns gesehen, der dessen Ricercata aus dem „Musikalisches Opfer“ orchestrierte und es so mit dem modernen Konzept der Klangfarbenmelodie zusammenbrachte. Webern war für Schnittke ein Leitstern ebenso wie Bach und bildet in diesem Programm eine historische Brücke zwischen beiden.

Ein großartiges Programm für ein vielversprechendes Ereignis!

Rezensionen

FonoForum 06/05: »Am deutlichsten tritt der neu gewonnene interpretatorische Feinschliff des Orchesters bei der filigranen Webernschen Nachschöpfung zu Tage: Hier entfalten die Musiker ein kammermusikalisch dichtes, ungemein farbenreiches Spiel von betörender Sinnlichkeit.«