4 von 5
moondog
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Alter:
55 bis 65
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Geschlecht:
Männlich:
27. Oktober 2012
Schwarz Schwärzer Tiefschwarz
Der Ausgangspunkt der Romans ist der eines Schwanks: Völlig unwahrscheinlich, dass Hitler ein Zeitsprung von 1945 in die Gegenwart gelingt. Das Fortführen des Plots gleicht einem Schwank: Völlig unwahrscheinlich, dass dieser Mann in der Uniform und der Sprache von 1945 heute leben könnte. Doch dann ist auch Schluss mit lustig. Dem Autor geht es weder um eine Aufarbeitung des Nationalsozialismus oder eine Aufdeckung von deren Schwächen. Vielmehr liefert er eine Analyse der Bundesrepublik im zweiten Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts ab. Wie funktioniert diese Republik, wie arbeiten deren Medien, wer regiert sie wirklich? Um diese Fragen beantworten zu können, hat sich Timur Vermes der Kunstfigur eines überlebenden Adolf Hitlers bedient. Das macht den Roman zu einer äußerst skurrilen Angelegenheit, bei der fast immer das Lachen gefriert. Denn Hitler wird in der Gegenwart als Comedian missverstanden. Dessen Popularität wird so groß, dass sich alle darum reißen, bei ihm auftreten zu können. Und alle Parteien der Gegenwart wünschen seinen Beitritt. In seinem Vorwort versichert der Autor, dass weder Renate Künast noch Sigmar Gabriel wirklich mit Hitler gesprochen haben. Ein abenteuerlicher und makabrer Lesespaß für Fortgeschrittene und politisch Gefestigte.