Michael Niavarani: Niavarani, M: Der frühe Wurm hat einen Vogel
Niavarani, M: Der frühe Wurm hat einen Vogel
Buch
Derzeit nicht erhältlich.
Lassen Sie sich über unseren eCourier benachrichtigen, falls das Produkt bestellt werden kann.
Lassen Sie sich über unseren eCourier benachrichtigen, falls das Produkt bestellt werden kann.
- Piper Verlag GmbH, 10/2013
- Einband: Flexibler Einband
- ISBN-13: 9783492302364
- Umfang: 352 Seiten
- Copyright-Jahr: 2013
- Gewicht: 250 g
- Maße: 185 x 118 mm
- Stärke: 27 mm
- Erscheinungstermin: 15.10.2013
Ähnliche Artikel
Beschreibung
Wenn alle anderen joggen, bleibt Österreichs erfolgreichster Kabarettist auf der Couch. Anstatt in Aktien zu investieren, gibt er sein Geld für gutes Esses aus, und wenn er viel Arbeit hat, geht er seinem Hobby nach. Nicht aus Faulheit. Nein: aus purer Angst davor, vom frühen Vogel gefressen zu werden - so wie es dem Wurm passiert ist.Klappentext
Das Leben aus der Wurmperspektive Wenn alle anderen joggen, bleibt Österreichs erfolgreichster Kabarettist auf der Couch. Anstatt in Aktien zu investieren, gibt er sein Geld für gutes Essen aus, und wenn er viel Arbeit hat, geht er seinem Hobby nach. Nicht aus Faulheit. Nein: aus purer Angst davor, vom frühen Vogel gefressen zu werden so wie es dem Wurm passiert ist. »Ein bissl absurd, sehr launig und gleichzeitig gesellschaftskritisch der Kabarettist hat wieder einmal genau den Nerv seiner Leser getroffen.« Wiener Zeitung »Niavarani ist der Unterhaltungsprofi« news. atAuszüge aus dem Buch
Die erste GeschichteDies ist also die erste Geschichte. Diese erste Geschichte
schreibe ich nur aus einem einzigen Grund: Man hat
mir abgeraten, mit der zweiten Geschichte zu beginnen. Ich
selbst hätte nichts dagegen gehabt, aber von Seiten des Verlages
meinte man, es würde ein wenig Verwirrung stiften,
mit der zweiten Geschichte zu beginnen und dann erst als
zweite Geschichte die erste Geschichte zu bringen. Wobei
ich ja gestehen muss, ich habe keine erste Geschichte.
Ich leide nämlich seit einiger Zeit an einer offensichtlich
unheilbaren Krankheit: Ich kann nichts schreiben. Ganz
ehrlich: Ich habe überhaupt keine Geschichten. Also im
Kopf habe ich sie sehr wohl, aber nicht im Computer. Noch
nicht.
Ich habe schon eine Kieferknochenentzündung vorgetäuscht,
um den Abgabetermin verschieben zu können. Zu
allem Überfluss habe ich dann wirklich eine Kieferentzündung
bekommen. Psychosomatisch sozusagen. Die Vortäuschung
der Krankheit hatte einen umgekehrten Placebo-
Effekt und so litt ich acht Wochen lang an unbändigen
Schmerzen in meinem rechten Oberkiefer. Umgekehrt hat
das leider nicht so gut funktioniert. Die Kieferknochenentzündung
ließ sich zwar her-, aber nicht wegdenken. Zwei
Wochen Antibiotika und entzündungshemmende Medikamente
waren die Folge. Was lernen wir daraus? Man soll
nur schmerzfreie Krankheiten erfinden, um Termine zu
verschieben. Schnupfen, Fieber, eine Nierenkolik.
Wobei
die wahrscheinlich auch zu schmerzhaft ist.
Liebe LeserIn, ich befürchte, das Buch, das Sie gekauft
haben, ist leer. Ich kann Ihnen das zum jetzigen Zeitpunkt
nicht hundertprozentig sagen, aber wenn es mit mir und
meiner Schreibblockade so weitergeht, dann gibt es für
Sie nichts zu lesen. Ich habe schon überlegt, ob es nicht
einen anderen Weg gäbe, die Geschichten in meinem Kopf
unter die LeserInnen zu bringen, aber nachdem es noch
sehr lange dauern kann, bis wir in der Lage sind, Gedanken
zu lesen, scheint es keinen anderen Ausweg zu geben: Ich
muss schreiben.
Oder auf die Bühne gehen. Aber deswegen
schreibe ich ja, damit ich nicht auf die Bühne muss.
Sie können das Buch aber auch gleich weglegen, wenn
Sie wollen. Und in drei Wochen wieder reinschauen,
vielleicht hab ich bis dahin etwas zustande gebracht. Ich
habe ohnehin schon die letzten Tage in Ihrer Handtasche
verbracht. War ganz nett übrigens. Möchte mich noch bei
Ihnen bedanken, dass Sie mich nicht in der Toilette abgelegt
haben, sondern mit mir unterwegs sind. Können Sie
sich noch erinnern, liebe LeserIn, wie wir uns das erste Mal
getroffen haben? Sie sind in der Buchhandlung gestanden
und haben mich durchgeblättert. Sie haben wunderschöne
Hände. Wie sehr ich es in diesem Moment bereut habe,
nichts geschrieben zu haben und Sie enttäuschen zu müssen.
Ich schwöre Ihnen, ich werde schreiben. Ich werde
alles versuchen, um Ihnen Freude zu bereiten.
Also dann. Ich schreibe jetzt. Oder kann ich Ihnen vielleicht
auf eine andere Art Freude bereiten? Wollen Sie einen
Strauß Rosen oder eine Bonboniere? Ja, eine Bonboniere ist
vielleicht gar keine so schlechte Idee. "Der frühe Wurm hat
einen Vogel" lauter kleine Milchschokowürmer, die von
Vögeln aus Bitterschokolade aufgepickt werden. Das wär
doch was! Aber woher nehmen jetzt? Unglaubwürdig.
Okay. Okay. Ich seh schon, Sie haben ein Buch gekauft
und Sie wollen ein Buch. Aber Buch hin, Buch her, ich kann
nicht schreiben. Keine Ahnung, woran das liegt. Intellektuelle
Impotenz. Im Kopf funktioniert es wunderbar, aber kaum
gehts um was, versagt mein primäres Schreiborgan und ich
liege reglos auf der Couch. Und denke mir, ich sollte mich
ein wenig bewegen, der Gesundheit zuliebe. Wobei das mit
der Bewegung ist ja nur eine Sache des Bezugssystems. Bewegung
ist nur relativ zu einem Bezugspunkt nachweisbar. Wenn
ich auf der Couch liege, bewege ich mich sogar sehr schnell.
Und zwar mit der Erde, die sich mit circa 1.240 km / h um
ihre eigene Achse dre
Biografie
Michael Niavarani, geboren 1968 in Wien, begann 1986 eine Schauspielausbildung bei Michael Mohapp und Dany Sigel. Nach vielen Auftritten im Graumann Theater wechselte er 1989 ins Kabarett Simpl, wo er 1993 die künstlerische Leitung übernahm. Michael Niavarani ist in zahlreichen österreichischen Fernsehserien, in Kinofilmen und natürlich auch in seinen Kabarett-Programmen zu sehen. Er wurde 2006 als beliebtester Serienstar, 2007 und 2008 als beliebtester Kabarettist mit dem österreichischen TV-Publikumspreis Romy ausgezeichnet.Anmerkungen:
Bitte beachten Sie, dass auch wir der Preisbindung unterliegen und kurzfristige Preiserhöhungen oder -senkungen an Sie weitergeben müssen.