Jens Schäfer: Gebrauchsanweisung für den Schwarzwald
Gebrauchsanweisung für den Schwarzwald
Buch
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- Piper, 03/2014
- Einband: Flexibler Einband
- ISBN-13: 9783492276368
- Umfang: 248 Seiten
- Sonstiges: m. Übers.-Kte.
- Auflage: Überarb. u. erw. Neuausg.
- Copyright-Jahr: 2014
- Gewicht: 291 g
- Maße: 194 x 126 mm
- Stärke: 30 mm
- Erscheinungstermin: 10.3.2014
- Serien: Piper Taschenbuch , Gebrauchsanweisung
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Beschreibung
Was es im Schwarzwald außer Kirschwässerle und Freiburger Münster sonst noch zu entdecken gibt: Jens Schäfer schaut den Einheimischen aufs Maul und in die Töpfe, in die Seele und die Häuser.Tiefe Wälder, sanfte Hügel, verwunschene Wasserfälle - der Schwarzwald ist ein beinah mythischer Sehnsuchtsort, nicht nur der Deutschen. Die Heimat der berühmten Kuckucksuhren und Bollenhüte ist so vielfältig wie seine Menschen: In den sonnenreichen Tälern im Westen zeigt man sich weltoffen und gesellig, in den Bergen eher wortkarg und scheu. Und im Süden liegt das ebenso schöne wie eigenwillige Freiburg: Unistadt, Grünen-Hochburg und Wiege eines außergewöhnlichen Fußballclubs. Mit einem Augenzwinkern erzählt der gebürtige Schwarzwälder Jens Schäfer, wo Sie hier besser Herdöpfel und Schleck sagen, wenn Sie Kartoffeln und Marmelade möchten, und auf welchem Kirchweihfest es noch einen echten Hammel zu gewinnen gibt.
Klappentext
»Eine augenzwinkernde Liebeserklärung.« Die ZeitWissen Sie, woran man einen original Schwarzwälder erkennt? Was es mit dem Hinterwälder-Fleckschlag auf sich hat? Und wo man unbedingt eine »Lange Rote« probieren sollte? Jens Schäfer, im Schwarzwald geboren und aufgewachsen, kennt die Antworten darauf. Er reist von Freiburg über Baden-Baden bis nach Karlsruhe, zum Schluchsee, auf den Schauinsland und in die Weinberge am Kaiserstuhl. Dabei verrät er, was es außer Fasnet und Kirschwässerle sonst noch zu entdecken gibt, und schaut den Einheimischen aufs Maul und in die Töpfe, in die Seele und die Häuser.
Auszüge aus dem Buch
Kuckucksuhren, Kirschtorten und Bollenhüte.Wie man sich den Schwarzwald vorstellt
Egal als was Sie, lieber Leser, in den Schwarzwald kommen ob als Städtereisender oder als Gourmet, als Wanderer oder Kurgast, als Kongressteilnehmer oder als Student , bedenken Sie, dass jeder Einheimische, dem Sie begegnen, Ihnen etwas voraushat. Er lebt hier. Denn es gibt nur zwei Arten von Menschen, sagt ein Sprichwort: solche, die hier leben wollen, und solche, die das bereits tun. Im gesamten Schwarzwald sind das knapp dreieinhalb Millionen. Mehr als doppelt so viele kommen jährlich zu Besuch. Der Schwarzwald ist einer der Sehnsuchtsorte der Deutschen schlechthin, und das schon seit beinahe 200 Jahren. Die Vorstellung von einer heilen Welt kommt dem, was man vom Schwarzwald kennt oder zu kennen meint, ziemlich nahe. Gesunde Luft und mildes Klima, ansehnliche Städte und pittoreske Dörfer, Gastfreundschaft und Gemütlichkeit, geringe Arbeitslosenzahlen und gutes Essen, liberale und freundliche Menschen, die zu leben verstehen und leben lassen, und das im Einklang mit viel unberührter Natur.
Schließen Sie kurz die Augen, und denken Sie an den Schwarzwald. Was sehen Sie? Kuckucksuhren, Kirschtorten und Bollenhüte? Damit haben Sie durchaus recht. Aber lassen Sie die Insignien des Schwarzwalds mal beiseite, und denken Sie nur an die Landschaft. Was sehen Sie jetzt? Anmutige Täler und dunkle Wälder, sanfte Hügel mit mächtigen Eindachhöfen und saftige Wiesen, auf denen braunweiße Kühe grasen? Dann sehen Sie, was neunzig Prozent aller Menschen spontan zum Schwarzwald einfällt und was auch die Deutsche Post mal auf eine bunte, piktogrammisierte Briefmarke, Motiv Schwarzwald, drucken ließ. Keine Sorge, an Ihrer Einbildungskraft ist nichts verkehrt. Aber es ist nur ein Teil des Ganzen: der Südschwarzwald. Im Nord- und im Mittelschwarzwald sieht es ziemlich anders aus. Enger sind die Täler und noch dichter bewachsen. Fachwerkhäuser gibt es hier und Dörfer, in die die Sonne nur ganz selten einzudringen scheint. So viel Schatten kann auch schon mal aufs Gemüt schlagen, besonders im Winter. Und im Westen, wo die Hänge des Schwarzwalds in die sonnige Rhein ebene übergehen, prägen Felder und Weinberge das Bild.
Ein Freudenstädter, ein Triberger und ein Freiburger haben jeweils etwas anderes im Sinn, wenn sie an den Schwarzwald denken. Der Erste sieht riesige Waldflächen und hält Freudenstadt für die Hauptstadt des Schwarzwalds. Der Zweite denkt an tiefe Schluchten und empfindet die Triberger Wasserfälle als sein Zentrum (womit er geografisch gesehen recht hat). Dem Dritten fallen Freiburgs enge Gassen und das milde Klima ein, und er meint nicht nur im Zentrum des Schwarzwalds zu leben, sondern gleich in der heimlichen Hauptstadt Deutschlands. Kein Schwarzwälder denkt an das Große, Ganze, sondern immer an das Eigene, Kleine, das mit dem großen Rest wenig zu tun hat.
Nicht dass die Freudenstädter, Triberger und Freiburger ignorante Provinzler wären, die nicht über ihren Tellerrand hinausschauen. Die einzelnen Gebiete hatten einfach nie viel miteinander zu schaffen. Der Schwarzwald war jahrhundertelang so dicht und undurchdringlich, dass es kaum Verbindungen zwischen seinen einzelnen Teilen gab.
Als er im frühen Mittelalter besiedelt wurde, haben das Wiesen- oder das Kandertal in nordsüdlicher und, in Ost-West-Richtung verlaufend, das Höllen-, das Kinzig-, und das Murgtal den Bau großer Verbindungsstraßen beinahe unmöglich gemacht. Von Schienen ganz zu schweigen. Daran hat sich bis heute nicht viel geändert. Wer im Nordschwarzwald wohnt, fährt nicht mal eben so in den Süden und umgekehrt. Wieso auch? Man hat den Schwarzwald schließlich vor der eigenen Haustür, und der genügt. Nach wie vor stehen die Fahrzeiten in keinem Verhältnis zur eigentlichen Entfernung. Will man mit der Bahn von Neustadt im Süd- nach Bad Wildbad im Nordschwarzwald fahren, muss man erst den Zug nach Freiburg nehmen, dort nach Karlsru
Anmerkungen:
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