Bernd Wulffen: Fluchtpunkt Rio de la Plata
Fluchtpunkt Rio de la Plata
Buch
- Die Emigration deutscher Juden nach Argentinien
- BoD - Books on Demand, 06/2019
- Einband: Gebunden, HC runder Rücken kaschiert
- Sprache: Deutsch
- ISBN-13: 9783732289202
- Bestellnummer: 9378246
- Umfang: 212 Seiten
- Gewicht: 422 g
- Maße: 210 x 148 mm
- Stärke: 18 mm
- Erscheinungstermin: 28.6.2019
Klappentext
Schon seit 1931 waren die Nationalsozialisten in Argentinien aktiv. Ihre Aufmärsche und Siegesfeiern wurden nach 1933 Legion. Auch betrieben sie, ähnlich wie im Deutschen Reich, die "Gleichschaltung" der deutschen Schulen und Vereine. Die nationalkonservative argentinische Regierung tolerierte diese Machenschaften. Unter diesen schwierigen Rahmenbedingungen flüchteten nach 1933 mehr als 40.000 deutsche Juden an den Rio de la Plata. Trotz vieler Probleme fanden sie Aufnahme in einer Gesellschaft, welche auch liberale Traditionen pflegte und deutschen Juden weitgehend ein Umfeld anbot, in dem sie sich entfalten konnten. Allerdings hatten viele der jüdischen Einwanderer mit einer fremden Mentalität, Sprache und Kultur zu kämpfen. Viele von ihnen, vor allem Akademiker, konnten nicht in ihren Berufen arbeiten. Für sie begann ein neues, oft hartes Leben, teilweise auf dem Land, das ihnen als Stadtmenschen fremd war. Jüdische Hilfsvereine, aber auch Argentinier, die ihnen Verständnis entgegenbrachten, unterstützen sie finanziell und moralisch und ermöglichten ihnen den Neuanfang.In der kulturellen Metropole Buenos Aires fanden die meist kulturell aufgeschlossenen deutschen Juden eine neue Heimstatt, sei es in der Musik, den bildenden Künsten oder dem Theater. In der 1934 gegründeten Pestalozzi-Schule, die sich der Gleichschaltung durch die Nationalsozialisten entzog und in der liberale deutsche Lehrer unterrichteten, erhielten ihre Kinder eine offene, freie Erziehung.
Ab 1938 war es deutschen Juden nach Verschärfung der Einwanderungsbestimmungen nur noch in Ausnahmefällen möglich, nach Argentinien auszuwandern. Dennoch kamen noch Tausende, teilweise über Drittländer, an den Rio de la Plata. Argentinien, auch unter dem Diktator Perón, wollte keine Einwanderer mehr, welche durch ihre Religion und Kultur nicht in das weitgehend von katholischen Südeuropäern geprägte Land passten. So kam die jüdische Einwanderung allmählich zum Erliegen.
Biografie
Bernd Wulffen, Jahrgang 1940, ist im Sudetenland und in Thüringen aufgewachsen. 1948 floh die Familie in die Bundesrepublik, in der er 1959-63 Rechtswissenschaften, Romanistik und Politologie in Frankfurt a.M., West-Berlin und Marburg studierte. 1969 trat er in den höheren auswärtigen Dienst ein. Er war Attaché in Madrid, 1970-91 Kulturattaché und Konsul an der Botschaft in Buenos Aires, Presseattaché in Mexiko, Wirtschafts- und Wissenschaftsattaché in Jakarta und Peking, Botschafter in Kuwait und Bahrein, 1992 Koordinator des Weltwirtschaftsgipfels in München. 1993-99 arbeitete er im Auswärtigen Amt. 1999-2000 war er ziviler Koordinator für den Kosovo, 2001-05 Botschafter in Kuba. Er lebt seit Juli 2005 in Berlin und Tucuman, Argentinien.Anmerkungen:
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