Alfons Th. Seeboth: Rückkehr in das Tal der Silberwölfe
Rückkehr in das Tal der Silberwölfe
Buch
- Sonstiger Urheber: Cornelia Franke, Joachim Lindner
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- Wölfchen Verlag, 04/2014
- Einband: Flexibler Einband, ,
- ISBN-13: 9783943406139
- Umfang: 210 Seiten
- Copyright-Jahr: 2012
- Gewicht: 288 g
- Maße: 213 x 152 mm
- Stärke: 17 mm
- Erscheinungstermin: 18.5.2017
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Klappentext
Die junge Silberwölfin Naika und die Indianerin Topsannah teilen das gleiche Schicksal: Man verbietet ihnen die Unabhängigkeit.Die beiden teilen jedoch auch ein Geheimnis. Nachts schleichen sich die Freundinnen aus dem großen Tal, um sich das Jagen beizubringen. Bis sie in die Fänge von Wilderern geraten, die sie verschleppen. Dadurch bricht jedoch der Winter erstmalig über das Tal herein. Werden Naika und Topsannah rechtzeitig entkommen, bevor ihr Tal im ewigen Eis versinkt?
Auszüge aus dem Buch
Kapitel 1.Das große TalNaika lag gelangweilt vor der Höhle ihres Rudels und schaute
hinab ins Tal der Silberwölfe. Sie lauschte den Stimmen ihrer Eltern,
die sich in der Höhle hinter ihr befanden und mit den Alten
des Rudels sprachen. Für sie war es die perfekte Gelegenheit sich
davon zu schleichen, um ihre beste Freundin Topsannah im
Dorf zu besuchen. Sie wollte ihr unbedingt von ihren nächtlichen
Ausflügen ins benachbarte Bärental berichten. Behutsam
schlich sie den Berghang hinunter in den großen Wald, der zum
größten Teil aus alten Mammut- und Ahornbäumen bestand.
Ohne zurückzublicken, rannte sie zwischen den Bäumen hindurch.
Vergnügt darüber ohne Aufpasser herumzustreunen, die
sie meistens bei ihren Spaziergängen begleiteten, sprang sie über
Felsen und modrige Baumstämme. Völlig außer sich, dass sie
gleich ihre beste Freundin treffen würde, passte sie einen Moment
nicht auf und rannte eine Gruppe rothäutige Zweibeiner
über den Haufen, die sich mit ihren langen und kurzen Stöcken
auf der Jagd befanden. Laut aufjaulend rollte sie über den moosigen
Waldboden und krachte mit voller Wucht gegen einen vermodernden
Baumstumpf.
Die Jäger fluchten über ihr plötzliches Auftauchen. Einer von
ihnen kniete sich zu ihr und schaute, ob sie sich ernsthaft verletzt
hatte. Mit einem leichten Schubs und Armbewegungen scheuchte
er schließlich Naika weg.
Naika verstand jedes Wort, was die Zweibeiner sprachen. Durch
ihr unerwartetes Auftauchen hatte sie deren Beute aufgeschreckt
und ihnen offensichtlich die Jagd verdorben. Beschämt darüber
lief sie weiter. Dabei fielen ihr die ermahnenden Worte ihres Vaters
ein: Naika, halt dich von den Zweibeinern in diesem Tal fern! Auch
wenn sie uns als gute Geister verehren und unserem Volk nie etwas angetan
haben, so wollen wir nichts riskieren und den Frieden im Tal bewahren.
Naika war wütend über sich selbst und darüber, dass ihr alles
verboten wurde, was Spaß machte. Sie wetzte ihre Krallen an
der Rinde eines alten Ahornbaumes. Nach einer Weile hörte sie
auf, hob ihren Kopf und lauschte in den Wald hinein. Bis auf das
Gezwitscher der Vögel in den Baumkronen hörte sie nichts. Ein
leichter Wind wehte ihr um die Nase und sie roch den angenehmen
Duft einer Wildblumenwiese. Aber noch ein anderer Geruch
lag in der Luft! Ihre goldenen Augen strahlten vor Freude.
Nicht weit entfernt befand sich ihre Freundin Topsannah. Sofort
folgte Naika der Geruchsspur. Kaum, dass sie den Wald verließ
und die Blumenwiese betrat, konnte Naika sie sehen.
Topsannah stand am kristallklaren See und versuchte mit ihrem
großen, biegsamen Stock, kleine spitze Stöckchen gegen eine alte
Baumwurzel zu schießen. Nur wenige trafen ihr Ziel, die meisten
landeten im See. Wütend warf sie ihren großen Stock zu Boden.
Danach versuchte sie mit einem abgebrochenen Zweig, ihre kurzen
Stöckchen aus dem See herauszufischen.
Naika durchquerte rasch die Blumenwiese und scheuchte dabei
Hunderte von bunten Schmetterlingen auf, die wie eine große
Welle auflogen und hinter ihr wieder landeten. Auf den letzten
Metern schlich sie sich an Topsannah heran, die ihr Kommen
noch nicht bemerkt hatte. Leise knurrend sprang Naika auf und
legte von hinten ihre Vorderpfoten auf ihre Schultern.
Topsannah erschrak und platschte in das kalte Wasser des Sees,
tauchte jedoch rasch wieder auf und kletterte ans Ufer. Schelmisch
grinsend gab Topsannah ihrer Freundin einen kräftigen
Schubs, sodass auch sie im See landete.
Naika tauchte aus dem See wieder auf und schimpfte: "Das
Wasser ist ja eiskalt!"
Topsannah grinste immer noch von einem Ohr zum anderen.
"Wenn du gerade im See schwimmst, könntest du mir meine
Pfeile aus dem Wasser fischen?", bat Topsannah sie, während sie
sich ihrer Kleidung entledigte, um diese und ihre langen schwarzen
Haare auszuwringen.
Unterdessen sammelte Naika mit ihrer Schnauze die Pfeile ein,
die auf der Seeoberfläche schwammen. N
Anmerkungen:
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