Werner Früh: Gewaltpotentiale des Fernsehangebots
Gewaltpotentiale des Fernsehangebots
Buch
- Programmangebot und zielgruppenspezifische Interpretation
- VS Verlag für Sozialwissenschaften, 10/2001
- Einband: Kartoniert / Broschiert, Paperback
- Sprache: Deutsch
- ISBN-13: 9783531137063
- Bestellnummer: 2598941
- Umfang: 224 Seiten
- Sonstiges: 57 SW-Abb.,
- Auflage: 2001
- Copyright-Jahr: 2001
- Gewicht: 332 g
- Maße: 229 x 152 mm
- Stärke: 12 mm
- Erscheinungstermin: 5.10.2001
Beschreibung
Der Gewaltbegriff ist noch nicht hinreichend definiert. Außerdem wird bei Inhaltsanalysen des Fernsehprogramms unterstellt, dass das gemessene Gewaltpotential auch für das Publikum den relevanten Stimulus darstellt. Tatsächlich interpretiert das Publikum das Medienangebot aber auf seine je unterschiedliche Weise. Die evaluierten Wahrnehmungsparameter lassen sich in Zukunft für beliebig viele weitere Inhaltsanalysen verwenden, um das zielgruppenspezifische Gewaltpotenzial zu berechnenInhaltsangabe
1. Einleitung und Forschungsstand.- 2. Theorie.- 2.1 Problemstellung aus dynamisch-transaktionaler Perspektive.- 2.1.1 Multikausalität und molarer Kontext.- 2.1.2 Transaktionaler Gewaltbegriff.- 2.1.3 Dynamik: Erratische und kontinuierliche Gewaltwirkungen.- 2.2 Der normativ-nominale Gewaltbegriff.- 2.2.1 Verhalten mit schädigender Intention.- 2.2.2 Schädigung.- 2.2.3 Täter.- 2.2.4 Opfer.- 2.2.5 Relativierungen und Komplexionen.- 2.2.6 Alltagsgewalt.- 2.2.7 Gewalttypologie.- 2.2.8 Gewalt und Mediengewalt: Dimensionen.- 2.3 Forschungsfrage, Hypothesen und Untersuchungsanlage.- 3. Rezeptionsstudie.- 3.1 Methode.- 3.1.1 Wahrnehmungsurteile zur Rezeption von Gewalt.- 3.1.2 Medienmerkmale.- 3.1.3 Analysemethode.- 3.2 Ergebnisse.- 3.2.1 Kognitive Identifikation von Gewalt: Urteil gewalthaltig .- 3.2.1.1 Globale Dimensionen.- 3.2.1.2 Darstellungseffekte und Publikumseinflüsse.- 3.2.1.3 Relativierungen.- 3.2.1.4 Indirekte Gewaltformen.- 3.2.2 Angst: Negativ-affektives Urteil angsterregend .- 3.2.2.1 Globale Dimensionen.- 3.2.2.2 Darstellungseffekte und Publikumseinflüsse.- 3.2.2.3 Relativierungen.- 3.2.3 Empathie / Mitgefühl: Urteil schrecklich / schlimm .- 3.2.3.1 Globale Dimensionen.- 3.2.3.2 Darstellungseffekte und Publikumseinflüsse.- 3.2.3.3 Relativierungen.- 3.2.4 Faszination und Unterhaltung: Urteil toll, faszinierend .- 3.2.4.1 Globale Dimensionen.- 3.2.4.2 Darstellungseffekte und Publikumseinflüsse.- 3.2.4.3 Relativierungen.- 3.2.5 Kognitiv-affektives Urteil interessant .- 3.2.5.1 Globale Dimensionen.- 3.2.5.2 Darstellungseffekte und Publikumseinflüsse.- 3.2.5.3 Relativierungen.- 3.2.6 Explorative Sonderauswertungen auf Szenenebene.- 3.2.6.1 Extremgruppenanalyse.- 3.2.6.2 Szenen, die mehrere Effekte in hohen Maße erzielen.- 3.2.6.3 Szenen mit speziellen Inhalten.- 3.3 Multikausale Beziehungen und multiple Effekte im molaren Kontext von Gewaltwahrnehmungen.- 4. Anwendung der evaluierten Rezeptionsparameter.- 4.1 Medienangebot. Inhaltsanalyse des Fernsehprogramms.- 4.2 Medienanalyse und interpretiertes Gewaltangebot im Fernsehprogramm.- 4.2.1 Interpretation von Gewaltangeboten nach Sender und Sendeplatz.- 4.2.2 Interpretiertes Gewaltpotential nach Sender und Sendungstyp.- 4.2.3 Ausgewählte Zielgruppenvergleiche.- 4.2.4 Interpretationen nach Angsterregung, Mitgefühl, Faszination und Interesse.- 4.3 Medienanalyse, Rezeption und Reichweite. Das an konkreten Tagen genutzte und interpretierte Gewaltangebot des Fernsehens.- 5. Zusammenfassung und Diskussion.Klappentext
Um den geneigten Lesern eines Buches, in dessen Titel das Stichwort "Gewalt" vorkommt, unnötige Mühe und Frustration (eine Vorbedingung fiir Gewalt!) zu ersparen, möchte ich bereits vorab einerseits die zutreffenden Erwartungen kurz bestätigen und andererseits etwas ausfiihrlicher das beschreiben, was das Buch nicht leisten will bzw. kann. Hier geht es um Rezeption, nicht um Wirkung von Gewalt. Nun sind beide Begrif fe leider nicht so klar voneinander abgegrenzt, daß man mit den Konstruktbezeichnun gen den Unterschied bereits völlig eindeutig beschrieben hätte. Da man Definitionen zentraler Begriffe unseres Faches aber nicht einfach "mal eben so" im vierten Satz eines Vorwortes unterbringt, kann und will ich selbstverständlich hier dieses Tabu auch nicht antasten. Zum Glück hilft die bisherige Forschungstradition auch ohne Definition weiter. Bei Wirkungen denkt man sofort an Theorien und empirische Untersuchungen, die sich mit der generellen Frage beschäftigen, ob durch die Nutzung gewalthaitiger Medienangebote die Menschen aggressiver, ängstlicher oder gar gewalttätig gegenüber ihren Mitmenschen werden. Dazu existiert mittlerweile ein gutes Dutzend mehr oder weniger gut bestätigter Wirkungstheorien. Dies ist nicht direkt unser Thema. Indirekt aber schon, denn alle diese Studien und Theorien gehen von einem gewalthaitigen Medienangebot als Stimulus aus, dessen Gewaltpotenz erst einmal inhaltsanalytisch zu beschreiben war. In der öffentlichen Diskussion begnügte man sich oft bereits mit dieser Beschreibung und unterstellte sofort entsprechende Wirkungen.Biografie
Dr. Werner Früh ist Professor am Institut für Kommunikations und Medienwissenschaft der Universität Leipzig.Anmerkungen:
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