Inhaltsangabe

1 Einleitung
1.1 Ein Textbeispiel als erster Orientierungsversuch
1.2 Die Sonderstellung der Sowjetunion- und Amerikaberichte im zeitgenössischen Modernediskurs
1.3 Die gattungsgeschichtliche Einordnung der zeitgenössischen Sowjetunion- und Amerikaberichte
2 Die Moderne - eine Reise
2.1 Reisevorbereitungen - erste Modernisierungstendenzen in der Frühen Neuzeit
2.2 Abfahrt - der Durchbruch der Moderne im 19. Jahrhundert
2.3 Beschleunigung der Fahrt. Teil 1 - der Erste Weltkrieg
2.4 Beschleunigung der Fahrt. Teil 2 - die deutsche Moderne (Weimarer Republik)
2.5 Reiseziele. Teil 1 - die kapitalistische Moderne (USA)
2.6 Reiseziele. Teil 2 - die sozialistische Moderne (Sowjetunion)
3 Sowjetunionberichte
3.1 Egon Erwin Kisch: Zaren, Popen, Bolschewiken
3.1.1 Kischs Reportagetheorie
3.1.2 Das erste Vorurteil - die sozialistische Gleichmacherei
3.1.3 Das zweite Vorurteil - der "rote" Terror
3.1.4 Das dritte Vorurteil - der asiatische Bolschewismus
3.2 Egon Erwin Kisch: Asien gründlich verändert
3.2.1 Die Verschiebung der Grenze zwischen Europa und Asien oder der Erfolg des sowjetischen Modells
3.2.2 Vorzüge der sozialistischen vor der kapitalistischen Moderne
3.3 Armin T. Wegner: Fünf Finger über dir. Bekenntnis eines Menschen in dieser Zeit
3.3.1 Das erste Wegnersche Paradox - radikale Subjektivität als Objektivierungsstrategie
3.3.2 Das zweite Wegnersche Paradox - radikaler Pazifismus trotz revolutionärem Gestus
3.3.3 Rausch (Moskau)
3.3.4 Reflexion (Kaukasus)
3.3.5 Vergleiche (Persien, Jasnaja Poljana)
3.3.6 Perspektiven
3.4 Friedrich Sieburg: Die Rote Arktis. "Malygins" empfindsame Reise
3.4.1 Die Versuchsanordnung
3.4.2 Erstes Testergebnis - unterschiedliche Kraftpotentiale
3.4.3 Zweites Testergebnis - Attraktivität durch Simplizität
3.4.4 Drittes Testergebnis - Ambivalenz des Neuen Sowjetmenschen
3.4.5 Konsequenzen und Perspektiven
3.5 Arthur Rundt: Der Mensch wird umgebaut. Ein Rußlandbuch
3.5.1 Bolschewistische und bürgerliche Freiheit
3.5.2 Verfahren gesellschaftlicher Kollektivierung
4 Amerikaberichte
4.1 Arthur Rundt: Amerika ist anders
4.1.1 Rundts Montagetechnik
4.1.2 Kernprinzipien des Amerikanismus
4.1.3 Kritik am Amerikanismus
4.1.4 Europa und der Amerikanismus
4.2 Egon Erwin Kisch beehrt sich darzubieten Paradies Amerika
4.2.1 Die USA als Negativfolie der Sowjetunion
4.2.2 Dr. Becker oder das Individuum im Amerikanismus
4.2.3 Die Antimodernität des Amerikanismus
4.3 Wolfgang Langewiesche: Das amerikanische Abenteuer. Deutscher Werkstudent in U. S.A.
4.3.1 Langewiesches krisenresistenter Amerikanismus
4.3.2 Vagabundierende Amerikanisierung
4.3.3 Modernität Amerikas
4.3.4 Der Amerikanismus als Lebenskonzept und gesellschaftliches Ordnungsmodell
4.4 Heinrich Hauser: Feldwege nach Chicago
4.4.1 Hausers Ambivalenz: Natursehnsucht trotz Technophilie
4.4.2 Die USA als idealtypisches Modell der kapitalistischen Moderne
4.4.3 Die Verleugnung der menschlichen Natur in der Moderne
4.4.4 Blick in die Zukunft. Teil 1 - Chicago
4.4.5 Blick in die Zukunft. Teil 2 - Henry Ford
4.4.6 Blick in die Zukunft. Teil 3 - das Kollektiv
4.5 Marta Karlweis: Eine Frau reist durch Amerika
4.5.1 Schreibstrategie Karlweis
4.5.2 Spezifika der amerikanischen Gesellschaft
4.5.3 Reaktionen
4.5.4 Synchronisationsschwierigkeiten
4.5.5 Hoffnung
5 Schluss
5.1 Die Kerncharakteristika der zeitgenössischen Sowjetunion- und Amerikaberichte
5.2 Die Gegenwärtigkeit Berlins. Ein abschließender Exkurs zu den Berlin-Bildern von Ilja Ehrenburg und Joseph Hergesheimer
Literaturverzeichnis
Danksagung

Klappentext

Reiseliteratur genießt in der Weimarer Republik große Popularität. Dies gilt insbesondere für Sowjetunion- und USA-Berichte. Der Erfolg beim Publikum resultiert in erster Linie aus ihrer spezifischen Orientierungs- und Informationsfunktion. Zeitgenössische Sowjetunion- und USA-Berichte, so die Kernthese der vorliegenden Untersuchung, fungieren als Reflexionsmedium im Modernediskurs. In ihren Reisetexten bemühen sich die Autoren darum, die radikalen gesellschaftlichen Veränderungen zu beschreiben, die sich im frühen 20. Jahrhundert infolge des sich beschleunigenden Modernisierungsprozesses vollziehen. Damit nicht genug, gehen sie auch der Frage nach, wie auf die neuen Herausforderungen reagiert werden sollte.