Hartmut Böhme: Fetischismus und Kultur
Fetischismus und Kultur
Buch
- Eine andere Theorie der Moderne
- ROWOHLT Taschenbuch, 04/2006
- Einband: Kartoniert / Broschiert
- Sprache: Deutsch
- ISBN-13: 9783499556777
- Bestellnummer: 3217045
- Umfang: 576 Seiten
- Auflage: 3. Aufl.
- Copyright-Jahr: 2012
- Gewicht: 482 g
- Maße: 192 x 126 mm
- Stärke: 60 mm
- Erscheinungstermin: 1.4.2006
- Serie: rororo Enzyklopädie - Band 55677
Beschreibung
Rekonstruiert werden die mentalen, wissenschaftshistorischen und künstlerischen Prozesse, durch welche der Fetischismus zur zentralen Kategorie der Selbstbeschreibung europäischer Kultur wurde. So demonstriert Marx, dass ohne den Waren-Fetischismus keine politische Ökonomie zu machen ist. In der Psychoanalyse wird der Fetischismus zu einem zentralen Konzept zur Bestimmung des modernen Subjekts. Es folgen die politischen Kult- und Fetischformen des Stalinismus und Faschismus, schließlich die popularen Kultformen der Gegenwart.Klappentext
Rekonstruiert werden die kulturellen und wissenschaftshistorischen Prozesse von biblischer Zeit bis zur Gegenwart, durch die der Fetischismus zu einem Zentrum der europäischen Kulturen wurde. Fetischismus sollte das «primitive» Verhalten in außereuropäischen Gesellschaften oder bei «perversen» und «entfremdeten» Minderheiten erfassen. Doch das, was archaisch und unaufgeklärt schien, wird zunehmend als das Gegenwärtige, Eigene und Nahe entdeckt. Jean Paul nennt es «dieses wahre innere Afrika», Marx das «Geheimnis der Ware», Freud «das innere Ausland». Dies ist die fetischistische Kultur, in der wir leben. Von hier aus erscheint die Moderne in neuer Sicht. Sie beendet nicht, sondern universalisiert den Fetischismus, der nicht nur in Massenkultur und Konsum, sondern auch in der Politik oder Sexualität triumphiert. Dass der Fetischismus aus der Moderne nicht wegzudenken ist, erklärt sich auch aus der vergessenen Bedeutung, welche die stummen Dinge im Aufbau der Kultur einnehmen.Biografie
Hartmut Böhme ist Professor für Kulturwissenschaften an der Humboldt-Universität Berlin. Die Themen seiner Publikationen sind ausgesprochen vielfältig: Er beschäftigte sich in Einzelstudien mit den Schriftstellern Hans Henny Jahnn und Hubert Fichte, schrieb eine Geschichte des Mythos in der abendländischen Kultur und nahm wiederholt zur Rolle der Geschichte und Literatur in den modernen Kulturwissenschaften Stellung. 2006 erhält er den Dr. Meyer-Struckmann-Preis für geistes- und sozialwissenschaftliche Forschung.Anmerkungen:
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