Christiane Dreher: Zwischen Boule und Bettenmachen
Zwischen Boule und Bettenmachen
Buch
- Mein Leben in einem südfranzösischen Dorf
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- Kiepenheuer & Witsch, 05/2009
- Einband: Flexibler Einband, ,
- ISBN-13: 9783462040920
- Umfang: 235 Seiten
- Sonstiges: 35 SW-Abb., 35 SW-Abb.
- Copyright-Jahr: 2009
- Gewicht: 184 g
- Maße: 190 x 126 mm
- Stärke: 15 mm
- Erscheinungstermin: 25.5.2009
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Rezension
"(...) eine wunderbar leichte und dabei sehr informative Lektüre (...), ebenso authentisch wie persönlich.", General-AnzeigerKlappentext
Eine wunderbare Aussteigergeschichte mit Happy End. Nicht ausgedacht, sondern selbst erlebt.Wie oft küsst man sich in Frankreich eigentlich zur Begrüßung? Zweimal? Dreimal? Sind die Franzosen wirklich so spontan und die Deutschen so organisiert, wie das Klischee es will? Wie lebt es sich als Deutsche in einem kleinen Dorf in Süd-frankreich? In ihrem Blog auf brigitte. de geht Christiane Dreher all diesen Fragen nach. Jetzt hat sie ein Buch daraus gemacht. Als Christiane Dreher vor ein paar Jahren ihre Sachen packte, um in Frankreich auf einem Bauernhof ein Praktikum zu machen, da wollte sie eigentlich nur ein Jahr bleiben. Doch dann kam alles anders. Sie hat ihre große Liebe Patrick kennengelernt und inzwischen auch geheiratet. Und sie ist - das hätte sie sich nie träumen lassen - sozusagen ins »Hotelfach« gewechselt. Denn gemeinsam mit ihrem Mann betreibt sie nun eine kleine Auberge in den französischen Seealpen. Mit viel Humor und Einfühlungsvermögen berichtet Christiane Dreher von ihrem Leben in einem winzigen Dorf in den südfranzösischen Alpen. Sie erzählt vom Dorfladen, der als Nachrichtenzentrale fungiert, vom Schlachtfest im Winter, das der Städterin einiges an Nervenstärke - und Trinkfestigkeit - abverlangt, vom Gemeinschaftsgefühl, aber auch von kulturellen Unterschieden. Warum ist man für die Franzosen gleich ein Exot, nur weil man mal allein sein möchte?Über was sprechen sie beim Essen, und wie schaffen die Franzosen es eigentlich, zu zweit in diesen engen Betten zu schlafen? Warum stehen sie so auf Schwarzwälderkirschtorte, und wie beschafft man sich ein Hochzeitskleid, wenn man nicht über die französischen Idealmaße verfügt?Mit einem feinen Gespür für alles Atmosphärische und mit einem herzerfrischenden Augenzwinkern erzählt die Autorin, wie sie in Frankreich eine neue Heimat gefunden hat, nicht zuletzt, weil es ihr stets gelingt, sie selbst zu bleiben. Und für Individualisten haben die Franzosen immer schon eine Schwäche gehabt.
Auszüge aus dem Buch
"Am Anfang hat mich diese Küsserei ganz unruhig gemacht, zunächst wusste ich gar nicht, was ich mit dem sich mir nähernden, leicht schräg gehaltenen Kopf meines jeweiligen Gegenübers sollte. Ach so, les bises. Klar weiß ich, dass sich die Franzosen mit Küsschen begrüßen, mehrfach, rechts, links. Oder umgekehrt. Wie oft eigentlich? Und wem jetzt? Allen? Männern? Frauen? Und wann? Zur Begrüßung? Zum Abschied? Morgens? Soweit ich verstehe, gibt man sich bei jeder ersten Begegnung am Tag bises. Auf dem Hof macht es zumindest Aurélie so. Und die Kinder werden aufgefordert, jedem ein Morgenbisou zu geben. Die Männer begrüßen sich eher mit einem hingeworfenen 'ça va? - ça va!'. Unter Männern wird auch mehr die Hand gegeben als geküsst. Bei Leuten, die auf den Hof kommen, sind es mal bises, mal wird die Hand geschüttelt. Ich erkenne keine Regel. Anne sagt, du gibst nur der Familie bises und klar, den Freunden. Nicht den Fremden. Aber für mich sind ja hier erst mal alle gleich fremd. Und da ich das Gefühl habe, mit meinem Nicht-Küssen irgendwie als unhöflich zu gelten, küsse ich vorsichtshalber alle."Biografie
Christiane Dreher, geb. 1962 in Heidelberg, war nach einer Ausbildung zur Buchhändlerin und dem Studium der Buchwissenschaften in Mainz von 2000 bis 2005 in der Herstellung bei Kiepenheuer & Witsch beschäftigt. Seitdem lebt sie in Frankreich, wo sie unter anderem ein Jahr lang auf einem Biohof in den Seealpen gearbeitet hat. Dort hat sie Melken gelernt und Käsemachen. Sie hat in einem Genossenschaftsladen gejobbt und führt inzwischen mit ihrem Mann Patrick eine kleine Auberge in einem 25-Einwohner-Dorf in den südfranzösischen Bergen.Anmerkungen:
Bitte beachten Sie, dass auch wir der Preisbindung unterliegen und kurzfristige Preiserhöhungen oder -senkungen an Sie weitergeben müssen.