Charlotte Link: Sturmzeit
Sturmzeit
Buch
- Roman
Derzeit nicht erhältlich.
Lassen Sie sich über unseren eCourier benachrichtigen, falls das Produkt bestellt werden kann.
Lassen Sie sich über unseren eCourier benachrichtigen, falls das Produkt bestellt werden kann.
- Blanvalet, 02/2010
- Einband: Flexibler Einband
- ISBN-13: 9783442374168
- Umfang: 530 Seiten
- Copyright-Jahr: 2010
- Gewicht: 439 g
- Maße: 188 x 119 mm
- Stärke: 42 mm
- Erscheinungstermin: 15.2.2010
Weitere Ausgaben von Sturmzeit
Ähnliche Artikel
Kurzbeschreibung
Sommer 1914: In Europa gärt es, doch auf dem Familiengut der Degnellys in Ostpreußen scheint noch Zeit zu sein für Idylle und Plänkeleien und für den Traum von der großen Liebe. Ein Traum, der die achtzehnjährige Felicia durch eine harte Zeit begleiten wird, in der alte Traditionen und Beziehungen untergehen und einer gar nicht mehr vornehmen Realität weichen. Charlotte Link gelang mit "Sturmzeit" die faszinierende Geschichte einer ungewöhnlichen Frau in einer bewegten Zeit. Ein großer Frauenroman.Klappentext
Ihre große Sturmzeit-Trilogie - jetzt im Blanvalet-Taschenbuch!Sommer 1914. In Europa gärt es, doch auf dem Familiengut der Degnellys in Ostpreußen scheint noch Zeit zu sein für Idylle und den Traum von der großen Liebe. Ein Traum, der die 18-jährige Felicia durch eine harte Zeit begleiten wird, in der alte Traditionen und Beziehungen untergehen und einer gar nicht mehr vornehmen Realität weichen ...
Charlotte Link ist Deutschlands erfolgreichste Autorin.
Auszüge aus dem Buch
Der Junitag verd erte in rotgoldenem Abendlicht. er den bla lauen Himmel zogen ein paar zerrupfte Wolken, in den Wiesen zirpten Grillen, und die Bl er der B e rauschten leise. Die Tannenw er am Horizont wurden dunkler, die Schatten ber den Wiesen l er. Die St e der Kiefern leuchteten kastanienfarben.Morgen , sagte Maksim, fahre ich nach Berlin zur ck.
Unvermittelt hatte der strahlende Abend seinen Glanz verloren. Felicia Degnelly, die neben Maksim am Ufer eines Baches sa blickte erschrocken auf. Morgen? Aber warum denn? Der Sommer hat doch gerade erst angefangen!
Maksims Antwort war ausweichend. Ich treffe Freunde. Wichtige Freunde.
Genossen! sagte Felicia sp ttisch, aber ihr Spott sollte nur verbergen, wie verletzt sie war. Die Genossen kamen vor ihr, vor dem gemeinsamen Sommer auf dem Lande, vor Abenden wie diesem.
Sie sah Maksim von der Seite an und dachte voller Erbitterung: Du wei ja nicht, was du willst!
Im Innersten aber war ihr klar, da er es genau wu e. Seine Gedanken waren gefesselt von einer Idee, nicht von ihr. Er sagte nie, was andere M er sagten, wenn sie mit ihr zusammen waren, etwa: Du bist sehr h bsch! oder Ich glaube, ich k nnte mich in dich verlieben! Nein, von ihm kamen seltsame Worte wie Umsturz, Weltrevolution, Umverteilung des Eigentums, Enteignung der besitzenden Klasse. Da es eine Welt f r ihn gab, zu der sie keinen Zutritt fand und zu der er ihr auch keinen Zutritt erlauben w rde, hatte sie schon vor fast zwei Jahren begriffen, am Kaisergeburtstag in Berlin, als sie durch die Stra n gingen und die jubelnden Menschen betrachteten, als in Maksims Gesicht Wut und Zynismus rangen. Pl tzlich hatte er etwas vor sich hingemurmelt (sp r erfuhr sie, da es ein Zitat von Marx war): Dieser Mensch ist nur K nig, weil sich andere Menschen wie Untertanen zu ihm verhalten.
Sie hatte ihn angeschaut. Was sagst du?
Auf einmal hatte ein verachtungsvoller, beinahe brutaler Zug um seinen Mund gelegen. Egal , erwiderte er und musterte geringsch ig ihr sch nes Kleid und ihren neuen Hut (beides trug sie seinetwegen), egal, du wirst es doch nie verstehen. Nie!
Er hatte recht. Sie verstand ihn nicht. Sie verstand nicht, da er sich f r eine Idee begeistern konnte, w end sie sich f r das Leben begeisterte. Er wollte die Welt ver ern zum Besten der Menschheit, und sie - ja, sie wollte eigentlich nur das Beste f r sich selbst. Und sie wollte Maksim Marakow.
Er war der Sohn eines Russen und einer Deutschen, hatte seine Jugend abwechselnd in Petrograd und Berlin verbracht, und alle Sommer auf dem Landsitz von Verwandten bei Insterburg in Ostpreu n, unweit von Lulinn, dem Gut, das Felicias Gro ltern geh rte. Er war vier Jahre er als Felicia, und von Anfang an waren sie wie magisch angezogen aufeinander zugegangen. Beide dunkelhaarig, mit hellen Augen und gleichm gen Gesichtsz gen, hielten die meisten Leute sie f r Geschwister. Kamen sie zusammen, so tauchten sie in eine fremde Welt, und ber ihrer Kindheit lag der Zauber geheimer Spiele, die niemand st rte. Die Obstg en von Lulinn, die W er und Seen ringsum, die Wiesen waren Szenenbilder ihrer ungeschriebenen Zwei-Mann-St cke. Irgendwann aber, in irgendeinem Sommer, betraten sie wieder ihre B hne und erkannten einander kaum mehr. Felicia kam in eleganten Kleidern, trug die Haare aufgesteckt und hatte sich ein etwas gek nsteltes Lachen angew hnt. Maksim erschien in abgetragenen Anz gen, sah bla und bern tig aus. Beide waren sie erwachsen geworden, aber ihre ersten Schritte auf diesem Weg hatten sie in entgegengesetzte Richtungen getan. Ihre letzte Gemeinsamkeit bezogen sie aus Erinnerungen, aber es sah nicht so aus, als werde es Gemeinsamkeiten in der Zukunft geben. Und auf einmal erkannte Felicia: Ich liebe ihn. Ich werde ihn immer lieben.
Sie liebte diese dunkle, fremde Welt, die sie nicht verstand. Sie liebte seine abweisenden Augen und seine ver tlichen Worte, die er f r das etablierte B rgertum hatt
Biografie
Charlotte Link, geboren 1963, gehört zu den erfolgreichen deutschen Autorinnen der Gegenwart. Veröffentlichung großer Gesellschaftsromane (mit z. T. TV-Verfilmungen) sowie psychologischer Spannungsromane in bester englischer Erzähltradition. Die Autorin, seit vielen Jahren aktive Tierschützerin, lebt mit ihrer Familie in der Nähe von Frankfurt/Main. 2007 wurde sie für ihr literarisches Werk mit der "Goldenen Feder" ausgezeichnet.Anmerkungen:
Bitte beachten Sie, dass auch wir der Preisbindung unterliegen und kurzfristige Preiserhöhungen oder -senkungen an Sie weitergeben müssen.