Arthur Schnitzler: Fräulein Else. Leutnant Gustl
Fräulein Else. Leutnant Gustl
Buch
- Anaconda Verlag, 06/2007
- Einband: Gebunden
- Sprache: Deutsch
- ISBN-13: 9783866471887
- Bestellnummer: 2968856
- Umfang: 128 Seiten
- Copyright-Jahr: 2007
- Gewicht: 201 g
- Maße: 193 x 128 mm
- Stärke: 18 mm
- Erscheinungstermin: 1.6.2007
- Serie: Große Klassiker zum kleinen Preis
Beschreibung
Fräulein Else, die in den Dolomiten einen sorgenfreien Urlaub verbringen möchte, erhält geich zu Beginn ihres Aufenthalts einen Brief von ihrer Mutter, indem sie ihr mitteilt, dass die Familie vor dem finanziellen Ruin steht. Else könne jedoch den drohenden Bankrott abwenden indem sie, so der Vorschlag ihrer Mutter, einen im selben Ferienort weilenden Geschäftsfreund ihres Vaters um die nötige Summe bitte. Dieser verlangt als Gegenleistung, Else 15 Minuten nackt betrachten zu dürfen. Diese Forderung stürzt Else in einen schweren Gewissenskonflikt.Schnitzlers berühmte Erzählung über die zerstörerische Wirkung des militärischen Ehrenkodex' auf die Psyche des Helden. Arthur Schnitzler war wohl der erste deutschsprachige Autor, dem eine wirklich plastische Darstellung des Denkens und Fühlens seiner Figuren gelang, ja mehr noch: Die angewandte Erzähltechnik des "inneren Monologs" gestattete erstmals quasi eine "Verschmelzung" mit ihrem subjektiven Bewusstsein. Idealtypisch führt dies seine Erzählung "Lieutenant Gustl" vor. Dort trägt der Protagonist noch seine französische Rangbezeichnung. Der junge Offizier Gustl, der von einem nicht satisfaktionsfähigen Bäckermeister beleidigt wird und sich deshalb nach dem Ehrenkodex der Armee erschießen müsste, durchleidet eine Nacht der Todesangst. Erst am Morgen erfährt er, dass sein Angstgegner einem Schlaganfall erlegen ist. Streng monologisch verfasst, erzeugt die Leidenssuada einen enormen Sprachsog, der die zerstörerische Wirkung autoritärer Zwänge drastisch vor Augen führt. Angesichts des alptraumartigen Szenarios aus Doppelmoral, Versagen und Missbrauch überfällt den Leser ein fiebriger Identifikationszwang wider Willen, der den "Lieutenant" als eine der einflussreichsten Erzählungen des letzten Jahrhunderts ausweist.
Klappentext
Die 19-jährige Else gerät in moralischen Konflikt: Soll sie ihren Körper an den lüsternen Herrn von Dorsday verkaufen, um die Ehre ihres Vaters zu retten? Auch der junge Leutnant Gustl durchlebt eine Nacht der inneren Zerrissenheit: Nach der Beleidigung durch einen satisfaktionsunfähigen Bäckermeister sieht er sich zum Selbstmord gezwungen. Schnitzlers Meisternovellen sind wegweisend für die Erzähltechnik des Inneren Monologs und schildern brillant zwei ganz unterschiedliche Charaktere in dramatischen Grenzsituationen. Man kann sich dem Sog der Gefühlswelten Arthur Schnitzlers nicht entziehen.Biografie
Arthur Schnitzler, geb. 15.5.1862 in Wien, versuchte bereits als Neunzehnjähriger seine ersten Dramen zu schreiben. Nach dem Studium der Medizin war er Assistenzarzt an der Allgemeinen Poliklinik und dann praktischer Arzt in Wien, bis er sich mehr und mehr seinen literarischen Arbeiten widmete. 1886 erscheinen die ersten Veröffentlichungen in Zeitungen, 1895 das erste Buch. Bei Arthur Schnitzler bildet stets der einzelne Mensch den Mittelpunkt seiner durchweg im Wien der Jahrhundertwende angesiedelten Stoffe. Er starb am 21.10.1931 als einer der bedeutendsten österreichischen Erzähler und Dramatiker der Gegenwart in Wien.Anmerkungen:
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