Heitor Villa-Lobos: Symphonie Nr.10 "Amerindia" (Oratorium für Tenor, Bariton, Bass, gemischten Chor & Orchester)
Symphonie Nr.10 "Amerindia" (Oratorium für Tenor, Bariton, Bass, gemischten Chor & Orchester)
CD
CD (Compact Disc)
Herkömmliche CD, die mit allen CD-Playern und Computerlaufwerken, aber auch mit den meisten SACD- oder Multiplayern abspielbar ist.
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- Künstler: Vas, Baquerizo, Arino, Teneriffa SO, Perez
- Label: HMU, DDD, 1998
- Erscheinungstermin: 14.1.2004
Fusion der Kulturen
In fließenden Klängen beginnt die 10. Sinfonie von Heitor Villa-Lobos, die zur 400-Jahr-Feier von Rio de Janeiro im Jahr 1954 entstand. Der erste, rein instrumentale Satz vermittelt den Eindruck einer großen Weite, in die sich immer wieder markante Rhythmen wie zu einem Fanal des Aufbruchs einnisten. Eine deskriptive Musik, die dem Titel des Satzes „Die Erde und die Geschöpfe“ voll gerecht wird. Auch der zweite Satz scheint in ruhigem Fluß zu verstreichen, es mischt sich das Summen eines Frauenchors in den Klang der Instrumente, und als ein Sänger ein kurzes Solo vorträgt, beginnt der Zuhörer zu begreifen, warum Villa-Lobos seine Sinfonie mit dem Untertitel „Oratorium“ versehen hat. Der Text ist nicht zu verstehen, aber man versteht oft den gesungenen Text nicht, überdies ist das Solo kurz. Im dritten Satz spitzt sich die Verstehenskrise zu, denn der Text ist, wie auch der des Solos im zweiten Satz, in der Indio-Sprache Tupinamba verfasst.
Im vierten Satz tritt erstmals José de Anchieta auf, der 1534 auf Teneriffa geborene Missionar der Indios um São Paulo. Er tritt in das Dunkel des Urwalds ein und trifft dort auf die ersten Indios, die ihn für den wiedererschienen „Sumé“ halten, eine weißhäutige Gottheit, die vor langer Zeit verschwand und auf deren Rückkehr die Indios seither hoffen. Anchieta segnet die Indios bei dieser ersten Begegnung in ihrer Sprache (tatsächlich hat er 1595 in Coimbra eine Grammatik des Tupinamba veröffentlicht!). Der weitere vierte Satz und der gesamte fünfte Satz sind einer Vertonung von Teilen des Mariengedichtes De beata Vergine Matre Die Maria, ein fast sechstausend Verse langes Werk, das José de Anchieta als Erfüllung eines Gelübdes für die Befreiung aus lebensbedrohlicher Gefangenschaft schrieb. Die von Villa-Lobos für sein sinfonisches Oratorium ausgewählten Fragmente folgen einer dramatischen Entwicklung von Texten der Hingabe an die Gottesmutter über Warnungen vor dem höllischen Drachen bis zu einer Schilderung der Ankunft des Heiligen Geistes und des Lobgesangs aller Heiligen zu Ehren der Gottesmutter. Für seine 10. Sinfonie hat Heitor Villa-Lobos ein großes Sinfonieorchester um volkstümliche brasilianische Instrumente vermehrt, um besondere Klangwirkungen wie das Nachahmen von Vogelstimmen zu ermöglichen. Mit seiner reichen Klanglichkeit und dem Gebrauch der drei Sprachen Tupinamba, Portugiesisch und Latein erreicht das Werk eine Fusion der europäischen und indianischen Kulturen. Diesem Ziel hatte Villa-Lobos auch sein übriges Schaffen verschrieben, er mag es als eine Idee für eine von Krieg beherrschte Welt empfunden haben, die nur in der Fusion ihrer Kulturen Frieden finden kann.
"Diese CD ist eine Entdeckung." CANTATE
In fließenden Klängen beginnt die 10. Sinfonie von Heitor Villa-Lobos, die zur 400-Jahr-Feier von Rio de Janeiro im Jahr 1954 entstand. Der erste, rein instrumentale Satz vermittelt den Eindruck einer großen Weite, in die sich immer wieder markante Rhythmen wie zu einem Fanal des Aufbruchs einnisten. Eine deskriptive Musik, die dem Titel des Satzes „Die Erde und die Geschöpfe“ voll gerecht wird. Auch der zweite Satz scheint in ruhigem Fluß zu verstreichen, es mischt sich das Summen eines Frauenchors in den Klang der Instrumente, und als ein Sänger ein kurzes Solo vorträgt, beginnt der Zuhörer zu begreifen, warum Villa-Lobos seine Sinfonie mit dem Untertitel „Oratorium“ versehen hat. Der Text ist nicht zu verstehen, aber man versteht oft den gesungenen Text nicht, überdies ist das Solo kurz. Im dritten Satz spitzt sich die Verstehenskrise zu, denn der Text ist, wie auch der des Solos im zweiten Satz, in der Indio-Sprache Tupinamba verfasst.
Im vierten Satz tritt erstmals José de Anchieta auf, der 1534 auf Teneriffa geborene Missionar der Indios um São Paulo. Er tritt in das Dunkel des Urwalds ein und trifft dort auf die ersten Indios, die ihn für den wiedererschienen „Sumé“ halten, eine weißhäutige Gottheit, die vor langer Zeit verschwand und auf deren Rückkehr die Indios seither hoffen. Anchieta segnet die Indios bei dieser ersten Begegnung in ihrer Sprache (tatsächlich hat er 1595 in Coimbra eine Grammatik des Tupinamba veröffentlicht!). Der weitere vierte Satz und der gesamte fünfte Satz sind einer Vertonung von Teilen des Mariengedichtes De beata Vergine Matre Die Maria, ein fast sechstausend Verse langes Werk, das José de Anchieta als Erfüllung eines Gelübdes für die Befreiung aus lebensbedrohlicher Gefangenschaft schrieb. Die von Villa-Lobos für sein sinfonisches Oratorium ausgewählten Fragmente folgen einer dramatischen Entwicklung von Texten der Hingabe an die Gottesmutter über Warnungen vor dem höllischen Drachen bis zu einer Schilderung der Ankunft des Heiligen Geistes und des Lobgesangs aller Heiligen zu Ehren der Gottesmutter. Für seine 10. Sinfonie hat Heitor Villa-Lobos ein großes Sinfonieorchester um volkstümliche brasilianische Instrumente vermehrt, um besondere Klangwirkungen wie das Nachahmen von Vogelstimmen zu ermöglichen. Mit seiner reichen Klanglichkeit und dem Gebrauch der drei Sprachen Tupinamba, Portugiesisch und Latein erreicht das Werk eine Fusion der europäischen und indianischen Kulturen. Diesem Ziel hatte Villa-Lobos auch sein übriges Schaffen verschrieben, er mag es als eine Idee für eine von Krieg beherrschte Welt empfunden haben, die nur in der Fusion ihrer Kulturen Frieden finden kann.
Rezensionen
"Diese CD ist eine Entdeckung." CANTATE
Rezensionen
klassik-heute.com: "Das zum 400jährigen Bestehen Sao Paolos (1954) komponierte große Oratorium Amerinda in Form einer fünfsätzigen Sinfonie ist ein in jeder Hinsicht universelles musikalisches Groß-Gemälde, dessen polyrhythmische, aber auch polytonale Aspekte ebenso faszinieren wie der epische und dramaturgische Aufbau des Werkes. Leichte Hand und stets unverspannte Natürlichkeit zeichnet die Interpretation aus - eine nicht selbstverständliche Transparenz angesichts des gelegentlich amazonischen Dschungels, in den die Aufführenden hier geworfen scheinen."- Tracklisting
- 1 Track 1
- 2 Track 2
- 3 Track 3
- 4 Track 4
- 5 Track 5
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