Carlo Tessarini: Contrasto Armonico
Contrasto Armonico
CD
CD (Compact Disc)
Herkömmliche CD, die mit allen CD-Playern und Computerlaufwerken, aber auch mit den meisten SACD- oder Multiplayern abspielbar ist.
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- Concerti a cinque op. 1 Nr. 1 & 4, D-Dur; Contrasto Primo in D; Grand sinfonie Terza in F; L'arte di nuova modulacione; Grand sinfonie Quinta in G
- Künstler: Compagnia de Musici
- Label: Symphonia, DDD, 2003
- Erscheinungstermin: 9.6.2010
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Carlo Tessarini (ca. 1690-ca. 1766) aus Rimini gehört nicht in die schon fast unüberschaubare Reihe mittelmäßiger italienischer Komponisten, die das Land in der Blüte seines Musiklebens hervorbrachte und die jetzt mit schöner Regelmäßigkeit einer angeblich ungerechten Vergessenheit entrissen werden; in Wirklichkeit dienen diese Auffindungen nur zur Schönung der Wiederentdeckungsstatistik. Tessarini war zu Lebzeiten ein wahrhafter Exportschlager seines Landes, und sein Ruhm in England oder Holland stand dem Vivaldis und Albinonis nicht nach. Als Komponist und Virtuose war er berühmt, überdies war er ein unermüdlicher Promoter seiner Werke und hochbegabt in der Selbstvermarktung. 1762 schrieb der Groninger Organist und Schriftsteller Jacob Wilhelm Lustig: „Vor vier Wochen kam Tessarini hierher und präsentierte uns seine wunderbaren Kompositionen. Trotz seiner grauen Haare und seiner 72 Jahre liest und schreibt er ohne Brille wie ein junger Mann. Täglich musiziert er unermüdlich im neuesten Stil, und seine letzten Kompositionen gleichen den ersten zwölf Concerti in keiner Weise. Daher flehe ich ihn inständig für alle unsere Musiker an, die faul in ihre mittleren Jahre eintreten: ,Heiliger Tessarini, bitte für uns!’“ Biographische Angaben über Tessarini aus seinen Lebzeiten fehlen, das Geburtsjahr 1690 kann aus der Altersangabe in Lustigs Notiz erschlossen werden, seine Geburtsstadt Rimini geht aus der Selbstbezeichnung „Carlo Tessarini da Rimini“ hervor, die er über gedruckte Ausgaben seiner Werke zu setzen pflegte. Sein beruflicher Werdegang ist spärlich belegt; ab 1716 wirkt er in Venedig als Violinist in San Marco und Konzertmeister am Pio Ospedaletto. Er bleibt in Venedig bis zum Alter von vierzig Jahren, von da ab wird sein Leben unruhig, Urbino, Brünn, Rom, Neapel, schließlich Aufenthalte in Paris, Holland und England zeigen ihn in seiner zweiten Lebenshälfte als agilen Mann, der seinem Ruhm hinterherreist. Seine Musik ist populär und in vielen gedruckten Ausgaben verbreitet, und er vermehrt seine Anerkennung durch erfolgreiche Konzertauftritte. 1747 befindet er sich zum letzten Mal in Italien, das er 1757 wieder in Richtung Holland verläßt, auf dem Weg dorthin gibt er noch ein Konzert in Frankfurt. Danach sind Aktivitäten in Amsterdam, Nimwegen und Groningen belegt. 1766 brechen die Nachrichten über Tessarini plötzlich ab, vermutlich ist er also mit 76 Jahren in Holland gestorben, obwohl es keinen Beleg über seinen Tod gibt. So endet dieses aktive Künstlerleben ebenso geheimnisvoll wie es begonnen hatte. Die Musik Tessarinis präsentiert sich heutigen Hörern als Musik der Zeitenwende zwischen Spätbarock und Frühklassik, am ehesten kommt einem Geminiani als vergleichbar in den Sinn. Das erklärt auch Tessarinis Erfolg in England, dort hatte auch Geminiani als gemäßigter Moderner bereits große Erfolge feiern können. Besonders die als „Grand sinfonia“ bezeichneten Stücke weisen eine bemerkenswerte Ähnlichkeit zu Stücken der Mannheimer Schule auf, und der kriminalistisch veranlagte Musikfreund stellt sich natürlich sofort die Frage: „Was war eher: Henne oder Ei?“ Die Frage wird müßig, wenn man sich der Schönheit und dem Einfallsreichtum dieser Musik überläßt; und diese Entscheidung fällt um so leichter, als die Interpreten ein wirklich engagiertes Plädoyer für die Musik Tessarinis führen, das statt dozierender musikalischer Langeweile einen Komponisten in der genuiner Meisterschaft eines eigenen Stils inmitten seiner zeitgenössischen Tendenzen zeigt.
Detmar Huchting (31.08.2004)
Künstlerische Qualität: 9
Klangualität: 9
Gesamteindruck: 9
- Tracklisting
- 1 Track 1
- 2 Track 2
- 3 Track 3
- 4 Track 4
- 5 Track 5
- 6 Track 6
- 7 Track 7
- 8 Track 8
- 9 Track 9
- 10 Track 10
- 11 Track 11
- 12 Track 12
- 13 Track 13
- 14 Track 14
- 15 Track 15
- 16 Track 16
- 17 Track 17
- 18 Track 18
- 19 Track 19
- 20 Track 20
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