Alfonso "Il Padre" Ferrabosco: Psalm 103 "Benedic anima mea"
Psalm 103 "Benedic anima mea"
CD
CD (Compact Disc)
Herkömmliche CD, die mit allen CD-Playern und Computerlaufwerken, aber auch mit den meisten SACD- oder Multiplayern abspielbar ist.
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- +Motetten; Madrigale; Chansons
- Künstler: Huelgas Ensemble, Paul van Nevel
- Label: harmonia mundi, DDD, 2004
- Erscheinungstermin: 21.3.2005
Meister des Kontrapunkts oder Meisterspion? –
Das abenteuerliche Doppelleben des Alfonso Ferrabosco
Sein beruflicher Weg führte ihn von der Cappella Sistina des päpstlichen Hofs über Frankreich an die Hofkapelle der protestantischen englischen Königin Elisabeth I. Sein weiteres Leben verlief im Spannungsfeld der konfessionellen Auseinandersetzungen des 16. Jahrhunderts: Als Musiker hochgeschätzt, geriet Alfonso Ferrabosco immer wieder in den Verdacht des diplomatischen Doppelspiels zwischen den religiös verfeindeten Seiten.
1551 kam der achtjährige Alfonso Ferrabosco nach Rom; sein Vater Domenico trat in den Dienst der päpstlichen Cappella Sistina und wirkte dort an der Seite Palestrinas. 1555 war für beide Meister das vatikanische Abenteuer vorbei, als Verheiratete konnten sie unter dem neuen Papst Paul IV. nicht länger in der päpstlichen Kapelle wirken. Domenico Ferrabosco blieb bis zu seinem Tod 1674 in der Ewigen Stadt, der hochbegabte Sohn Alfonso und seine beiden jüngeren Brüder suchten indes nördlich der Alpen ihr Glück. Zwischen 1556 und 1558 zählen die Geschwister Ferrabosco zu den Mitgliedern der Hofkapelle des Kardinals von Lothringen, Charles de Guise. Von dort aus ging es für Alfonso weiter an die Hofkapelle der englischen Königin Elisabeth I. Die allerdings war nicht katholisch, und so beorderte der Vater den Sohn zurück nach Rom und brachte ihn 1663 in den Diensten des Kardinals Farnese unter. Von Sehnsucht nach der englischen Freiheit gepackt, floh er nur ein Jahr später aus Rom nach England, wo ihn die Königin bereitwillig wieder in ihre Dienste nahm. Sie, die sonst die Katholiken ihres Landes unnachsichtig verfolgte, war bei Musikern großzügig, das bewies schon der gleichfalls katholische William Byrd, der hochgeschätzte Hoforganist der kunstsinnigen Königin.
Doch Alfonso Ferrabsco blieb unstet, bald zog es ihn nach Frankreich und zurück nach Italien, schließlich fand er sich ab 1571 wieder in England ein. Bis 1577 war er ein unverzichtbarer Bestandteil des englischen Musiklebens, und er wurde, weltläufig wie er war, von der Königin sogar mit diplomatischen Aufgaben betraut. Ende der siebziger Jahre indes war er wieder auf dem Kontinent, konnte dort die Protektion Maria von Medicis, der mächtigen katholischen Königin von Frankreich genießen, stand aber immer unter dem Verdacht der Doppelspionage und geriet deswegen in Bedrängnis. Ab 1581 zog Ruhe in sein Leben ein: Im Dienst des musikliebenden Herzogs von Savoyen konnte er sich während der letzten Lebensjahre ganz seiner Kompositionskunst widmen.
Die politisch und religiös turbulenten Zeiten des 16. Jahrhunderts gehören lange der Vergangenheit an. Vor der hohen Kunstfertigkeit Alfonso Ferraboscos stehen wir heute fast fünfhundert Jahre später immer noch mit dem gleichen Staunen, das auch seinen Zeitgenossen, trotz aller Verdächtigungen des religiösen und politischen Wankelmuts, immer rückhaltlose Bewunderung für die Meisterschaft Ferraboscos abrang.
"Die CD weckt den dringenden Wunsch nach einer Fortsetzung." CONCERTO "So gut wie hier waren sie noch nie!" TOCCATA
Sein beruflicher Weg führte ihn von der Cappella Sistina des päpstlichen Hofs über Frankreich an die Hofkapelle der protestantischen englischen Königin Elisabeth I. Sein weiteres Leben verlief im Spannungsfeld der konfessionellen Auseinandersetzungen des 16. Jahrhunderts: Als Musiker hochgeschätzt, geriet Alfonso Ferrabosco immer wieder in den Verdacht des diplomatischen Doppelspiels zwischen den religiös verfeindeten Seiten.
1551 kam der achtjährige Alfonso Ferrabosco nach Rom; sein Vater Domenico trat in den Dienst der päpstlichen Cappella Sistina und wirkte dort an der Seite Palestrinas. 1555 war für beide Meister das vatikanische Abenteuer vorbei, als Verheiratete konnten sie unter dem neuen Papst Paul IV. nicht länger in der päpstlichen Kapelle wirken. Domenico Ferrabosco blieb bis zu seinem Tod 1674 in der Ewigen Stadt, der hochbegabte Sohn Alfonso und seine beiden jüngeren Brüder suchten indes nördlich der Alpen ihr Glück. Zwischen 1556 und 1558 zählen die Geschwister Ferrabosco zu den Mitgliedern der Hofkapelle des Kardinals von Lothringen, Charles de Guise. Von dort aus ging es für Alfonso weiter an die Hofkapelle der englischen Königin Elisabeth I. Die allerdings war nicht katholisch, und so beorderte der Vater den Sohn zurück nach Rom und brachte ihn 1663 in den Diensten des Kardinals Farnese unter. Von Sehnsucht nach der englischen Freiheit gepackt, floh er nur ein Jahr später aus Rom nach England, wo ihn die Königin bereitwillig wieder in ihre Dienste nahm. Sie, die sonst die Katholiken ihres Landes unnachsichtig verfolgte, war bei Musikern großzügig, das bewies schon der gleichfalls katholische William Byrd, der hochgeschätzte Hoforganist der kunstsinnigen Königin.
Doch Alfonso Ferrabsco blieb unstet, bald zog es ihn nach Frankreich und zurück nach Italien, schließlich fand er sich ab 1571 wieder in England ein. Bis 1577 war er ein unverzichtbarer Bestandteil des englischen Musiklebens, und er wurde, weltläufig wie er war, von der Königin sogar mit diplomatischen Aufgaben betraut. Ende der siebziger Jahre indes war er wieder auf dem Kontinent, konnte dort die Protektion Maria von Medicis, der mächtigen katholischen Königin von Frankreich genießen, stand aber immer unter dem Verdacht der Doppelspionage und geriet deswegen in Bedrängnis. Ab 1581 zog Ruhe in sein Leben ein: Im Dienst des musikliebenden Herzogs von Savoyen konnte er sich während der letzten Lebensjahre ganz seiner Kompositionskunst widmen.
Die politisch und religiös turbulenten Zeiten des 16. Jahrhunderts gehören lange der Vergangenheit an. Vor der hohen Kunstfertigkeit Alfonso Ferraboscos stehen wir heute fast fünfhundert Jahre später immer noch mit dem gleichen Staunen, das auch seinen Zeitgenossen, trotz aller Verdächtigungen des religiösen und politischen Wankelmuts, immer rückhaltlose Bewunderung für die Meisterschaft Ferraboscos abrang.
Rezensionen
"Die CD weckt den dringenden Wunsch nach einer Fortsetzung." CONCERTO "So gut wie hier waren sie noch nie!" TOCCATA
Rezensionen
FonoForum 08/05: "Das Spannungsverhältnis von Inhalt und Form herauszuarbeiten gelingt dem Huelgas Ensemble vorzüglich. Mit weitem Atem und sehr plausibel wirkenden Tempi führt Paul van Nevel seine Leute durch diese harmonischen Labyrinthe. Die Mühelosigkeit auch der Intonation bei waghalsigen Stellen kommt dem großartigen und großformatigen Psalm 'Benedic anima mea' sehr zugute. Hier von einer sensationellen Entdeckung zu sprechen, wäre fast schon eine Untertreibung."- Tracklisting
- Details
- Mitwirkende
Disk 1 von 1 (CD)
- 1 Dolci ire
- 2 Auprès de vous
- 3 In nomine 1
- 4 Peccantem me quotidie
Psalm Benedic anima mea
- 5 Benedic anima mea
- 6 Extendens caelum
- 7 Qui fundasti terram
- 8 Qui emittis fontes
- 9 Rigans montes
- 10 Saturabuntur ligna campi
- 11 Posuisti tenebras
- 12 Quam magnificata sunt
- 13 Draco iste
- 14 Emittes spiritum tuum
- 15 Cantabo domino
- 16 Bruna sei tu, ma bella
- 17 Domine, son secumdum peccata nostra
- 18 Quel sempre acerbo
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