Hildegard von Bingen: The Origin of Fire - Music & Visions of Hildegard v.Bingen (CD)

The Origin of Fire - Music & Visions of Hildegard v.Bingen

CD

CD (Compact Disc)

Herkömmliche CD, die mit allen CD-Playern und Computerlaufwerken, aber auch mit den meisten SACD- oder Multiplayern abspielbar ist.

Hildegard von Bingen (1098-1179): The Origin of Fire - Music & Visions of Hildegard v.Bingen, CD

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Hymnen, Sequenzen, Antiphone & Responsorien

Künstler: Anonymous 4
Label: harmonia mundi, DDD, 2004
Erscheinungstermin: 8.2.2005

Abschied von Anonymous 4
Vor einem Jahr sorgte eine Pressemitteilung für Wirbel in der Alte-Musik-Szene: Das Ensemble Anonymous 4 gab bekannt, dass die Saison 2004 die letzte ihrer gemeinsamen künstlerischen Arbeit sein werde. Nach 18 Jahren, über tausend Konzerten in aller Welt und 16 CDs mit einem Gesamtverkauf von etwa 1, 5 Millionen Exemplaren trennten sich im Juni 2004 die Wege der vier Sängerinnen.

Der Kreis schließt sich: Mit ihrer letzten CD kehrt Anonymous 4 zurück zu der Musik, die den Beginn ihres Repertoires markiert. Die 200 Jahre zwischen Hildegard von Bingen und Francesco Landini bezeichneten die Künstlerinnen 1999 in einem Interview als "ihre" Epoche. Die reichhaltige Literatur für hohe Stimmen dieser Zeit war für die Knabenstimmen der Kathedral- und Klosterschulen bestimmt; die verwickelten polyphonen Linien dieser hochmittelalterlichen Musik waren auch für ihre Entstehungszeit Elitekultur, und die Ensembles, die sie aufführten, bestanden aus hervorragend ausgebildeten Sängern. Bei der Wiederentdeckung der Musik des Mittelalters war dieses Repertoire jedoch weitgehend unbeachtet geblieben.

So nahmen 1986 vier Sängerinnen die Herausforderung dieser Musik an und gründeten in New York das Ensemble Anonymous 4. Marsha Genensky, Johanna Maria Rose, Susan Hellauer und Ruth Cunningham, die 1998 von der Irin Jacqueline Horner ersetzt wurde, sangen nach Noten, die sie zuvor selbst in intensiver Forschungsarbeit aus den Originalquellen erstellt hatten. Als erstes reines Frauenensemble in der Alte-Musik-Szene waren sie wohl selbst am meisten über ihren durchschlagenden Erfolg erstaunt, war doch ihre künstlerische Welt von Strumpfhose, Schellenkappe und sonstigen Ingredienzien volkstümlicher Mittelalter-Revivals ebenso weit entfernt wie Maria Callas von Maria Hellwig. Ohne auf vordergründige Popularität ausgerichtet zu sein, verkauften sich ihre CDs dennoch millionenfach und stürmten die Spitzenplätze der Billboard Charts, üblicherweise kein Tummelplatz für Produktionen dieser Art von Musik. Im weiteren Verlauf ihrer Karriere weitete sich das Repertoire von Anonymous 4 über das Mittelalter hinaus bis in die Gegenwart, und das Publikum folgte dem Ensemble begeistert auch in diese späteren Epochen, wie der erste Platz der Billboard Charts für „American Angels“ (HMU 907326) mit geistlicher Musik aus der Gründungszeit der USA zeigt.

Mit der Veröffentlichung dieser CD findet die kometengleiche Laufbahn von Anonymous 4 vorerst ihr Ende. Doch die Faszination von Hildegard und Consorten ist unberechenbar. Die vier Damen haben sich eine Option offengelassen, für Konzert- und CD-Projekte wieder zusammenzukommen. Und wer weiß…

Rezensionen

FonoForum 06/05: "Die Aufnahme vereint die Tugenden des Frauenquartetts noch einmal auf beispielhafte Weise. Denn einerseits zeugt das Programm von einem klugen dramaturgischen Gespür und großer editorischer Sorgfalt. Andererseits lässt auch das interpretatorische Niveau der CD keine Wünsche offen."