The Cries of London
The Cries of London
Super Audio CD
SACD (Super Audio CD)
Die SACD verwendet eine höhere digitale Auflösung als die Audio-CD und bietet außerdem die Möglichkeit, Mehrkanalton (Raumklang) zu speichern. Um die Musik in High-End-Qualität genießen zu können, wird ein spezieller SACD-Player benötigt. Dank Hybrid-Funktion sind die meisten in unserem Shop mit "SACD" gekennzeichneten Produkte auch auf herkömmlichen CD-Playern abspielbar. Dann allerdings unterscheidet sich der Sound nicht von einer normalen CD. Bei Abweichungen weisen wir gesondert darauf hin (Non-Hybrid).
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- Gibbons: The Cries of London I & II; Fantasia a 4 for the Great Dooble-Base; Go from my window +Cobbold: New Fashions +Weelkes: The Cries of London +Dering: Fantasia Nr. 1 a 6; The Country cries; The City cries +Ravencroft: The three ravens +East: Verse pastorals
- Tonformat: stereo & multichannel (Hybrid)
- Künstler: Theatre of Voices, Ensemble Fretwork, Paul Hillier
- Label: harmonia mundi, DDD, 2005
- Erscheinungstermin: 31.5.2006
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Vor fünfhundert Jahren fand das Leben in den durch große Familien und enge Wohnverhältnisse bestimmten Städten Europas auf der Straße statt: heutige Fernsehbilder von einem arabischen Basar können vielleicht am ehesten einen Eindruck von der lebendigen Szenerie verschaffen, die sich denen bot, die aus den engen Gassen auf die Marktplätze heraustraten.
Mancher, der die ersten Jahrzehnte nach dem Zweiten Weltkrieg schon miterlebt hat, wird sich auch noch der Lumpensammler erinnern, die vom Straßenrand her ihren Ruf erschallen ließen und wiederverwertbaren Abfall aus den Häusern in Empfang nahmen. Der Autor dieser Zeilen erinnert sich noch gut an das „Knaken, Plünnen, Ol Iesen!“ (Knochen, Lumpen, altes Eisen), der zu seinen Kinderzeiten in regelmäßigen Abständen vom Fahrradweg herschallte und eine der seltenen Gelegenheiten war, in Bremen noch Plattdeutsch zu hören.
Diese Rufe, die aus den verschiedensten Händlerkehlen die Plätze und Märkte erfüllten, folgten natürlich jeder seiner Melodie. Zu Beginn des 17. Jahrhunderts hatten Marktschreie in Vertonungen eine florierende Konjunktur, sei es als mehrstimmige Gesänge oder als Lieder mit Instrumentalbegleitung. Dem damaligen hohen Stand des englischen Musiklebens entsprechend folgten diese musikalischen Genreszenen den kunstvollen Regeln des polyphonen Satzes, doch waren in diese komplizierten musikalischen Geflechte auch immer wieder echte Marktrufe eingebaut, so dass die Cries of London zu einer höchst originellen Collage volkstümlicher und artifizieller Musikformen werden.
Die Komponisten, die mit solchen musikalischen Schlagern gutes Geld verdienten, gehörten oft genug der Musikerelite Englands an, so beispielsweise Orlando Gibbons (1583-1625), der es vom Chorsänger am King’s College in Cambridge bis zum geadelten Musiker der Privatgemächer des Prince of Wales brachte. Oder Thomas Weelkes (1576-1623), Organist der Kathedrale von Winchester, später leitender Kirchenmusiker der Kathedrale von Chichester und erfolgreicher und hochgeachteter Madrigalkomponist. 1612 brach Weelkes nach Rom auf, wo er die neueste Mode der Canzona mit kontrastreichen Akkorden, lebhaften Rhythmen und profilierter Melodik studieren konnte. Seine cries lassen den Einfluss der italienischen Madrigalkomödie spüren und zeigen so deutlich die europäischen Wurzeln, die diesen im Stil ganz und gar englischen Kompositionen auch zugrunde liegen.
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- Tracklisting
- Mitwirkende
Disk 1 von 1 (SACD)
- 1 Orlando Gibbons: The cries of London 1 - The cries of London 2
- 2 William Cobbold: New fashions
- 3 Orlando Gibbons: Fantasia a 4 for the great dooble-base
- 4 Thomas Weelkes: The cries of London
- 5 Richard Dering: Fantasia Nr. 1 (in 6 Teilen)
- 6 Richard Dering: The city cries
- 7 Orlando Gibbons: Go from my window
- 8 Michael East: In the merry mooth of may - Corydon would kiss her then
- 9 Michael East: Sweet muses - Aye me - My peace and my pleasure
- 10 Thomas Ravenscroft: The three ravens
- 11 Richard Dering: The country cries
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