Doves: Last Broadcast (CD)

Last Broadcast

CD

CD (Compact Disc)

Herkömmliche CD, die mit allen CD-Playern und Computerlaufwerken, aber auch mit den meisten SACD- oder Multiplayern abspielbar ist.

Bewertung:

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Label: EMI, 2002
Erscheinungstermin: 21.7.2003

Als Doves Anfang letzten Jahres mit den Aufnahmen ihres zweiten Albums “The Last Broadcast” begannen, war eines der erklärten Ziele, die Missverständnisse endlich aus der Welt zu schaffen, weshalb jetzt mindestens ebenso viele optimistische wie bittersüße Songs zusammen gekommen sind. Nur war das schwieriger als erwartet, wie Jimi Goodwin einräumt: “Einen melancholischen Song zu schreiben, ist leicht. Ein positives Stück dagegen ist ganz schön viel verlangt.´ Davon spürt man jedoch nichts. Die erste Single “There Goes The Fear” wartet mit geradezu fröhlich verlockenden Beats auf, die unterstützt von jubilierenden Gitarren und schwärmerischem Gesang völlig unangestrengt auf ein Finale mit Samba-Flair zusteuern. Ein wahrlich großer Wurf von höchst kurzweiligen siebeneinhalb Minuten. Doves arbeiteten im Revolution Studio in Manchester und in den Parr Street Studios in Liverpool, mieteten sich Cottages in Lancashire und gingen manchmal sogar in die freie Natur. Die ätherische Ballade “M62 Song”, eine wunderschöne Hommage an King Crimsons “Moonchild”, entstand unter einer M62-Überführung in Northenden bei Manchester. Zwei Songs nahmen in Peter Gabriels Real World Studio in Bath Gestalt an, bevor die Studiotournee in London im Dairy und 2kHz zu Ende ging. Wie beim Debüt zeichnen auch diesmal die drei Musiker in gleichen Teilen für die Kompositionen und die Produktion verantwortlich, ab und an unterstützt von Max Heyes (Primal Scream). Lediglich für zwei Songs wurde erneut Steve Osborne (New Order / StarSailor) als Produzent bzw. Co-Produzent hinzugezogen. So vielfältig wie die Studios ist auch die Musik. “The Last Broadcast´ ist, um beim Reisen zu bleiben, eine ungemein fesselnde Sound- und Song-Odyssee, die in Mäandern durch mannigfaltige Stile und Einflüsse führt. Andy Williams erklärt die zwölf Stücke als “Northern Soul meets New Order meets The White Stripes”. Doch damit streift er nur einen kleinen Teil dessen, womit man “The Last Broadcast” assoziieren kann. Pink Floyd, Talk Talk, Beatles, My Bloody Valentine, Stone Roses, The Smiths, Ride, Phil Spector... Jimi, Andy und Jez sind wahre Meister im Umgang mit Sternstunden der Popmusik. Selbst Queens typische Drum-Beats aus “We Will Rock You´ werden in “Satellites” kokett zitiert, einer unglaublichen Breitwand-Popballade mit Gospel-Ingredienzien und opulentem Streicher-Arrangement von Sean O'Hagan (High Llamas). Vom psychedelischen “Words” über die filigrane Folk-Elegie “Friday's Dust” bis zum knackigen Brit-Rocker “Pounding” und der klassischen Gitarren-Pophymne “Caught By The River”, mit der “The Last Broadcast” in einem Euphorie-Sturm ausklingt, öffnen Doves einen musikalischen Bilderbogen, der die schon gewagten Entwürfe des Debüts in punkto Ideen und Klangfülle locker übertrifft. Das Album ´The Last Broadcast´ ist erwartungsgemäß von 0 auf 1 in die britischen Charts eingestiegen und befindet sich auch in der zweiten Woche an der Spitzenposition.

Rezensionen

C. Böhm in Audio 7/02: "Die Doves zelebrieren wunder- voll schillernden Manchester-Pop - intensiv und schwere- los. Eines der sogenannten Pop-Alben des Jahres 2002."