Andre Caplet: Quintett f.Klavier & Bläser
Quintett f.Klavier & Bläser
CD
CD (Compact Disc)
Herkömmliche CD, die mit allen CD-Playern und Computerlaufwerken, aber auch mit den meisten SACD- oder Multiplayern abspielbar ist.
-
+Roussel: Divertissement op. 6
+Debussy: 6 Epigraphes Antiques
+Jongen: Rhapsodie op. 70
- Künstler: Hexagon Ensemble
- Label: Etcetera, DDD, 2003
- Bestellnummer: 8213673
- Erscheinungstermin: 10.10.2014
Vor mehr als zweihundert Jahren war Paris das Zentrum des Repertoires für Blasinstrumente. In kaum einer anderen Stadt wurde so viel Notenmaterial für Bläser gedruckt. In kaum einer anderen Stadt gab es so viele bedeutende Instrumentenbauer, um nur die Hornbauer-Dynastie Raoux zu nennen.
Ein Dreh- und Angelpunkt in der Entwicklung dieser Tradition war das Pariser Conservatoire. Seit seiner Gründung im Jahr 1793 unterrichteten dort berühmte Bläser, insbesondere die Hornisten Domnich und Duvernoy. Kein Wunder, dass der böhmische Komponist von Blasmusik, Antonin Reicha, sich 1808 klugerweise in Paris niederließ.
Das Bläserquintett entwickelte sich dank seiner Kompositionen zu einem Ensemble, denn er schrieb nicht weniger als 28 Werke für diese Besetzung. Die ersten Aufführungen von Reichas Bläserquintetten wurden von Bläsern bestritten, die am Pariser Conservatoire ausgebildet worden waren und dort auch unterrichtet hatten, wie der Flötist Guillou, der Oboist Vogt und der Waldhornist Dauprat. Von diesen Virtuosen lassen sich lange Lehrer-Schüler-Linien ableiten, die bis weit ins 20. Jahrhundert hineinreichen. Einige von ihnen schrieben Handbücher für ihre Instrumente oder Etüden, die bis heute verwendet werden.
Einer von ihnen war der Flötist Paul Taffanel (1844-1908), Autor der Méthode de flûte. Seine Bemühungen gaben den Bläsern im letzten Viertel des 19. Jahrhunderts neue Impulse. Ein wichtiger Schritt in diese Richtung war die Gründung der Société des Instruments à Vent [Gesellschaft für Blasinstrumente] im Jahr 1879. Diese Organisation regte das Komponieren und Aufführen neuer Musik für Bläser an. Zu den großen Erfolgen der Gesellschaft gehören die Uraufführungen von Gounods Petite symphonie (1885), d'Indys Chanson et Danses (1898) und Enescos Dixtuor (1906).
Diese Werke entstanden zu einer Zeit, in der sich die typisch französischen Elemente immer deutlicher abzeichneten: die feine Verwendung von Farben und Nuancen, ein transparentes Klangbild, der reine romanische Geist und eine Virtuosität, die dem leichten Anschlag nicht im Wege stand. Darüber hinaus fühlten sich zahlreiche nicht-französische Komponisten von diesen Stilelementen angezogen, wie der Brite Delius, der Niederländer Pijper und - auf dieser CD - der wallonische Komponist Joseph Jongen. Unverkennbar französisch und doch mit einem eigenen, unnachahmlichen Idiom ist die Musik von Albert Roussel (1869-1937). Roussel begann seine Karriere als Marineoffizier. Im Jahr 1894 beschloss er, sich ganz der Musik zu widmen. Er quittierte den Dienst bei der französischen Marine und studierte bei Vincent d'Indy an der kürzlich gegründeten Schola Cantorum.
In seinem späteren Werk wendet sich Roussel gegen jede Form von Unbestimmtheit, doch seine ersten Kompositionen sind noch mit dem Impressionismus verbunden. Eine Ausnahme bildet das frische Divertissement, das am 10. April 1906 von der Sociéte des Instruments à Vent uraufgeführt wurde. Roussel war zweifellos bei der acht Jahre zuvor erfolgten Uraufführung des Divertissements seines Lehrers, ebenfalls bei der Société, anwesend gewesen, aber Roussels Stück ist viel gewagter. Die ersten Takte mit dem Ostinato des Klaviers und einer eigensinnigen Figur der Oboe brechen mit den Verbindungen der Zeit.
Der berühmte Musikwissenschaftler Marc Pincherle ging sogar so weit, in seinem Buch über Roussel zu behaupten, dass diese Takte Strawinskys Petruschka vorwegnehmen. Das Divertissement besteht aus vier Teilen, die durch verlangsamte und beschleunigte Pas- sagen ineinander übergehen. Die lebhafte Eröffnung ist als Animé bezeichnet. Dann geht es in die Fastenzeit über, mit einem schillernden Flötensolo, das als dolce bezeichnet wird. Die Musik wird zu einem Animé wiederbelebt, um in der Fastenzeit wieder zur Ruhe zu kommen.
Das Anfangsmotiv wird in der Coda wieder aufgegriffen, allerdings in einem gemäßigteren Tempo, um die Musik in völliger Ruhe ausklingen zu lassen. Fast zwanzig Jahre nach der Entstehung des Divertissements zeigte sich das Publikum bei den Salzburger Festspielen 1923 noch immer beeindruckt vom fortschrittlichen Charakter dieses Werks.
Ein Dreh- und Angelpunkt in der Entwicklung dieser Tradition war das Pariser Conservatoire. Seit seiner Gründung im Jahr 1793 unterrichteten dort berühmte Bläser, insbesondere die Hornisten Domnich und Duvernoy. Kein Wunder, dass der böhmische Komponist von Blasmusik, Antonin Reicha, sich 1808 klugerweise in Paris niederließ.
Das Bläserquintett entwickelte sich dank seiner Kompositionen zu einem Ensemble, denn er schrieb nicht weniger als 28 Werke für diese Besetzung. Die ersten Aufführungen von Reichas Bläserquintetten wurden von Bläsern bestritten, die am Pariser Conservatoire ausgebildet worden waren und dort auch unterrichtet hatten, wie der Flötist Guillou, der Oboist Vogt und der Waldhornist Dauprat. Von diesen Virtuosen lassen sich lange Lehrer-Schüler-Linien ableiten, die bis weit ins 20. Jahrhundert hineinreichen. Einige von ihnen schrieben Handbücher für ihre Instrumente oder Etüden, die bis heute verwendet werden.
Einer von ihnen war der Flötist Paul Taffanel (1844-1908), Autor der Méthode de flûte. Seine Bemühungen gaben den Bläsern im letzten Viertel des 19. Jahrhunderts neue Impulse. Ein wichtiger Schritt in diese Richtung war die Gründung der Société des Instruments à Vent [Gesellschaft für Blasinstrumente] im Jahr 1879. Diese Organisation regte das Komponieren und Aufführen neuer Musik für Bläser an. Zu den großen Erfolgen der Gesellschaft gehören die Uraufführungen von Gounods Petite symphonie (1885), d'Indys Chanson et Danses (1898) und Enescos Dixtuor (1906).
Diese Werke entstanden zu einer Zeit, in der sich die typisch französischen Elemente immer deutlicher abzeichneten: die feine Verwendung von Farben und Nuancen, ein transparentes Klangbild, der reine romanische Geist und eine Virtuosität, die dem leichten Anschlag nicht im Wege stand. Darüber hinaus fühlten sich zahlreiche nicht-französische Komponisten von diesen Stilelementen angezogen, wie der Brite Delius, der Niederländer Pijper und - auf dieser CD - der wallonische Komponist Joseph Jongen. Unverkennbar französisch und doch mit einem eigenen, unnachahmlichen Idiom ist die Musik von Albert Roussel (1869-1937). Roussel begann seine Karriere als Marineoffizier. Im Jahr 1894 beschloss er, sich ganz der Musik zu widmen. Er quittierte den Dienst bei der französischen Marine und studierte bei Vincent d'Indy an der kürzlich gegründeten Schola Cantorum.
In seinem späteren Werk wendet sich Roussel gegen jede Form von Unbestimmtheit, doch seine ersten Kompositionen sind noch mit dem Impressionismus verbunden. Eine Ausnahme bildet das frische Divertissement, das am 10. April 1906 von der Sociéte des Instruments à Vent uraufgeführt wurde. Roussel war zweifellos bei der acht Jahre zuvor erfolgten Uraufführung des Divertissements seines Lehrers, ebenfalls bei der Société, anwesend gewesen, aber Roussels Stück ist viel gewagter. Die ersten Takte mit dem Ostinato des Klaviers und einer eigensinnigen Figur der Oboe brechen mit den Verbindungen der Zeit.
Der berühmte Musikwissenschaftler Marc Pincherle ging sogar so weit, in seinem Buch über Roussel zu behaupten, dass diese Takte Strawinskys Petruschka vorwegnehmen. Das Divertissement besteht aus vier Teilen, die durch verlangsamte und beschleunigte Pas- sagen ineinander übergehen. Die lebhafte Eröffnung ist als Animé bezeichnet. Dann geht es in die Fastenzeit über, mit einem schillernden Flötensolo, das als dolce bezeichnet wird. Die Musik wird zu einem Animé wiederbelebt, um in der Fastenzeit wieder zur Ruhe zu kommen.
Das Anfangsmotiv wird in der Coda wieder aufgegriffen, allerdings in einem gemäßigteren Tempo, um die Musik in völliger Ruhe ausklingen zu lassen. Fast zwanzig Jahre nach der Entstehung des Divertissements zeigte sich das Publikum bei den Salzburger Festspielen 1923 noch immer beeindruckt vom fortschrittlichen Charakter dieses Werks.
- Tracklisting
- Details
- Mitwirkende
Disk 1 von 1 (CD)
Quintette
- 1 1. Allegro brillamente
- 2 2. Adagio
- 3 3. Scherzo
- 4 4. Finale: Allegro con fuoco
- 5 Divertissement op. 6
Six épigraphes antiques
- 6 1. Pour invoquer Pan, dieu du vent d'été
- 7 2. Pour un tombeau sans nom
- 8 Pour que la nuit soit propice
- 9 Pour la danseuse aux crotales
- 10 Pour l'Egyptienne
- 11 Pour remercier la pluie au matin
- 12 Rhapsody op. 70
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